Gewisse Faktoren können Karies begünstigen, was wiederum das Risiko einer Zahnwurzelentzündung erhöht. Menschen mit Unterernährung oder einer Erkrankung wie Diabetes, leiden oft häufiger unter Karies. Vermutet wird auch, dass die Anfälligkeit für Karies genetisch bedingt sein könne.
Ursachen
Sind Zähne von Karies befallen, besteht die Gefahr einer Zahnwurzelentzündung. Denn Karies kann in jede Schicht eines Zahnes durchdringen, wenn sie nicht rechtzeitig beseitigt wird. Sind die Bakterien bis zum Zahnmark vorgedrungen, können sie sich dort vermehren und die Wurzelspitze angreifen.
Karies ist aber nicht in jedem Fall von außen sichtbar. Wurde eine Parodontitis ungenügend behandelt, können sich im Inneren des Zahnes Bakterien bilden, die ebenfalls eine Entzündung auslösen können.
Seltener sind andere Auslöser die Ursache einer Zahnwurzelentzündung. So kann Zähneknirschen oder ein fester Schlag auf einen Zahn eine Entzündung hervorrufen. In manchen Fällen können schief gewachsene Weisheitszähne eine Zahnwurzelentzündung auslösen.
Symptome
Eine Zahnwurzelentzündung bleibt zu Beginn unbemerkt. Während Karies sich am und im Zahn ausbreitet, spürt der Betroffene zunächst keinen Schmerz. Mit der Zeit treten nur Schmerzen auf, wenn der Zahn beansprucht wird. Daher schmerzt der Zahn oft beim Aufbeißen oder beim Abklopfen.
Sobald aber das Zahnmark entzündet ist, verspürt der Betroffene heftige und anhaltende Schmerzen und ein Druckgefühl in diesem Bereich. Die Zahnschmerzen können allerdings auch auf die benachbarten Zähne ausstrahlen, sodass der entzündete Bereich nicht immer gleich erkennbar ist. Zusätzlich reagiert der erkrankte Zahn besonders empfindlich auf Druck, Hitze und Kälte. Der Betroffene kann zudem ein Pochen im Zahn wahrnehmen, welches im Pulsschlag auftritt. Im weiteren Verlauf kann die Wange anschwellen, da sich die Entzündung, ohne Behandlung, auf den Kieferknochen ausbreitet - ein Abszess entwickelt sich und bildet die sogenannte "dicke Backe". Nach dieser Phase können die Schmerzen und das Pochen auch wieder verschwinden. Der Betroffene sollte aber nicht beruhigt sein, denn das Verschwinden der Schmerzen kann ein Zeichen dafür sein, dass der Zahn bereits abstirbt. Bereits bei den ersten auftretenden Symptomen sollte ein Zahnarzt aufgesucht werden.
Tritt eine Zahnwurzelentzündung auf, sind nicht nur die Zähne sehr empfindlich, sondern auch das Zahnfleisch. Oft fängt das Zahnfleisch während des Zähneputzens an zu bluten. Außerdem kann es sich zurückbilden, weshalb die Zahnhälse sichtbar werden, die ebenfalls sehr empfindlich sind. Bei einer Entzündung kann manchmal Wundsekret aus den Zahnfleischtaschen austreten. Ist dies der Fall, leidet der Betroffene oft unter Mundgeruch. Im schlimmsten Fall ist das Zahnfleisch so angeschlagen, dass es den Halt der Zähne nicht mehr bieten kann und diese schließlich locker werden.
Diagnose
Um eine klare Diagnose zu stellen, muss der Zahnarzt zunächst das Gebiss genau untersuchen. Außerdem ist die Schilderung der Symptome und die Art und Dauer der Beschwerden wichtig, da eine Zahnwurzelentzündung nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist. Danach stehen dem Zahnarzt mehrere Tests für die Diagnose zur Verfügung. Darunter fällt ein Klopftest oder aber auch ein Kältetest am betroffenen Zahn. Auch elektrische Reize können eine Methode der Untersuchung sein. Die Tests zeigen, ob das Zahnmark noch auf die Reize reagiert oder der Zahn bereits abgestorben ist. Sehr aufschlussreich ist eine Röntgenuntersuchung. Ein Röntgenbild zeigt nicht nur, ob eine Entzündung innerhalb des Zahnes besteht, sondern auch, ob die Entzündung bereits den Knochen angegriffen hat.
Behandlung
Ist die Entzündung noch im Anfangsstadium, könnte die Behandlung mit Antibiotika ausreichen. Ist sie aber zu weit fortgeschritten, wird in den meisten Fällen eine Wurzelbehandlung bzw. eine Wurzelknalbehandlung durchgeführt. Während der Behandlung wird der Zahn aufgebohrt, um das entzündete Gewebe entfernen zu können. Der Wurzelkanal wird im Anschluss mit kleinen Instrumenten gereinigt. In der Regel wird eine Lösung in den offenen Zahn gespritzt, die die restlichen Bakterien abtötet und das Vermehren von neuen Bakterien verhindert. Manchmal kommt es auch vor, dass keine Bakterien vorhanden sind. In diesem Fall kann der Wurzelkanal direkt mit einer speziellen Masse gefüllt werden. Müssen vorhandene Bakterien allerdings noch beseitigt werden, werden entzündungshemmende und desinfizierende Stoffe in den Zahn gelegt. Dieser Vorgang muss bei manchen Patienten mehrfach durchgeführt werden.
Ist der Zahn behandelt und gefüllt, wird zur Kontrolle nochmal ein Röntgenbild angelegt. Der Zahnarzt kann so überprüfen, ob die Füllung richtig sitzt und zu viel oder zu wenig Füllmasse benutzt wurde.
Diese Füllung ist zunächst provisorisch, denn es muss zunächst getestet werden, ob die Beschwerden wieder auftreten. Bleiben über einen gewissen Zeitraum die Beschwerden aus, wird der Zahn richtig gefüllt.
Eine Behandlung verläuft nicht immer problemlos. Denn viele Patienten haben gebogene Wurzelkanäle, was das säubern komplizierter macht. Aus diesem Grund kann es passieren, dass trotz Behandlung Bakterien zurück bleiben und die Wurzelspitze angreifen. Bleiben diese Beschwerden bestehen, wird oft eine Wurzelspitzenresektion durchgeführt. Dieser Eingriff ist operativ. Der Zahnarzt wird während der Operation einen Teil der Wurzelspitze und entzündetes Gewebe entfernen. Hat sich eine Zyste im Knochen gebildet, wird diese ebenfalls entfernt. Hören die Beschwerden auch nach diesem Eingriff nicht auf, muss der Zahn gezogen werden.
Nicht in jedem Fall übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer solchen Behandlung. Daher ist die Absprache mit dem behandelnden Arzt wichtig.