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Vitiligo

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Bei der Weißfleckenkrankheit, die auch Vitiligo genannt wird, entstehen weiße Flecken auf verschiedenen Bereichen der Haut. Die Krankheit ist nicht ansteckend und nicht heilbar. Die Vitiligo ist eine Pigmentstörung, bei der es auf Hautstellen zum Verlust von Melanin kommt. Nur ungefähr ein Prozent der gesamten Bevölkerung sind von dieser Krankheit betroffen, wobei jeder Mensch an der Vitiligo erkranken kann. Häufig bricht die Krankheit im Lebensalter zwischen 10 und 35 Jahren aus. In einigen Fällen wird die Weißfleckenkrankheit von einer Schilddrüsenerkrankung oder Diabetes mellitus begleitet.

Wie genau die Krankheit verläuft, kann nicht festgelegt werden da sie bei jedem Erkrankten anders verlaufen kann. Bei manchen Betroffenen stoppt irgendwann der Fortlauf der Erkrankung, bei anderen wiederum sind nur bestimmte Körperstellen betroffen. Nicht immer müssen weiße Hautstellen ein Zeichen einer Weißfleckenkrankheit sein. Um jedoch sicher zu gehen, ob es sich um eine Erkrankung handelt, sollte nicht gezögert werden einen Hautarzt aufzusuchen.

Ursachen
Wie die Weißfleckenkrankheit genau entsteht ist unklar. Jedoch wird vermutet, dass bestimmte Auslöser, wie etwa Stress, die Krankheit begünstigen können. Außerdem kann auch eine genetische Veranlagung eine Rolle spielen, denn die Krankheit kommt innerhalb einer Familie oft verhäuft vor. Dabei wird jedoch nur die Veranlagung zur Weißfleckenkrankheit vererbt, nicht die Krankheit an sich. Man geht zudem davon aus, dass das körpereigene Immunsystem ebenfalls eine Ursache sein kann. In diesem Fall kann das Abwehrsystem die schädlichen Stoffe nicht mehr von den körpereigenen Stoffen unterscheiden. Die Eiweiße der Pigmentzellen auf der obersten Hautschicht werden als schädlich eingestuft. Das Abwehrsystem bildet Antikörper, die die Pigmentzellen nun angreifen und schädigen oder komplett zerstören. Ein weiterer Auslöser der Weißfleckenkrankheit könnte Stress sein, sowohl körperlicher als auch seelischer. Es wurde beobachtet, dass bereits erkrankte Personen schlimmere Beschwerden hatten, wenn diese unter starkem Stress standen.

Symptome
Es gibt verschiedene Formen der Weißfleckenkrankheit. Bei der lokalisierten Form sind beispielsweise nur bestimmte kleinere Bereiche der Haut betroffen. Außerdem sind Stellen betroffen, die zuvor Verletzungen trugen, wie zum Beispiel Schnittwunden. Bei der generalisierten Form der Weißfleckenkrankheit ist der gesamte Körper betroffen. Die weißen Hautstellen treten überall verteilt auf. Die generalisierte Form wird wiederum in zwei Arten aufgeteilt, die Vitiligo vulgaris und die Vitiligo akrofazialis. Die Vitiligo vulgaris kommt am häufigsten vor. Die depigmentierten Hautstellen sind über den gesamten Körper verteilt und können sogar auf Schleimhäute und behaarte Körperstellen entstehen. Die betroffenen Körperstellen mit Behaarung tragen in diesem Fall auch sehr oft helle bis weiße Haare. Bei der Vitiligo akrofazialis tauchen die weißen Hautstellen vermehrt im Gesicht und an Händen und Füßen auf.

Die Haut selbst wird bei der Erkrankung nicht verändert. Das heißt die Struktur und Funktion sind uneingeschränkt und nicht anders als bei gesunden Hautstellen. Oft leiden die Betroffenen vor allem psychisch unter der Vitiligo.

Bei erkrankten Personen können in manchen Fällen Begleiterkrankungen entstehen. Dazu zählen Schilddrüsenprobleme, wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Schilddrüsenüberfunktion. Außerdem können sich die Augen schneller entzünden. Betroffene können zudem eine spezielle Form der Anämie entwickeln. Eine weitere Begleiterkrankung ist Diabetes mellitus, meist Typ 1.

Diagnose
Vitiligo lässt sich von einem Hautarzt oft schon auf den ersten Blick erkennen. In der Regel wird dennoch die Haut ausreichend untersucht. Neben einer körperlichen Untersuchung, ist auch ein Gespräch mit dem Patienten wichtig. Im Gespräch wird er auf mögliche Hautveränderungen und Beschwerden befragt. Wichtig ist auch zu erfahren, wann die Flecken zuerst auftraten. Kam es zuvor zu Verletzungen oder Erkrankungen der Haut oder wurden Operationen durchgeführt, sollte dies dem Arzt ebenfalls genannt werden. Nicht immer ist Vitiligo für weiße Hautstellen verantwortlich. Eine Pilzinfektion kann für einen ähnlichen Effekt sorgen, weshalb es wichtig ist, zuächst andere Krankheiten auszuschließen. Für weitere Untersuchungen gibt es die sogenannte "Wood-Lampe". Diese gibt ultraviolettes Licht ab, was wiederum die betroffenen Hautstellen weiß bis gelb aufleuchten lässt. Wenn nötig, werden Gewebeproben der betroffenen Hautstellen entnommen und unter einem Mikroskop untersucht. Handelt es sich um die Weißfleckenkrankheit, so fehlt in den Zellen der obersten Hautschicht Melanin, die braunen Hautpigmente. Diese Hautpigmente fehlen bei Vitiligo an den betroffenen Hautstellen meist vollständig. Da die Weißfleckenkrankheit auch die Augen schädigen oder es zusätzlich zu Begleiterkrankungen kommen kann, werden häufig auch die Augen untersucht und eine Blutuntersuchung durchgeführt.

Behandlung
Die Weißfleckenkrankheit kann mithilfe einer Licht-Therapie, auch Phototherapie genannt, behandelt werden. Jedoch sollte beachtet werden - die Krankheit ist nicht heilbar. Lediglich das Fortschreiten der Weißfleckenkrankheit kann eingedämmt werden. Die Phototherapie findet über mehrere Monate in regelmäßigen Abständen statt. Der Arzt bestrahlt die betroffenen Hautstellen mit bestimmten Wellenlängen des UV-Lichts. Mit diesen Wellenlängen wird beispielsweise ein Sonnenbrand verhindert. Erfolgreich ist die Therapie dann, wenn bereits kleine Hautstellen auf die Behandlung reagieren und kleine Mengen an Melanin produzieren. Es gibt noch weitere Therapien mit Licht, wie beispielsweise die Behandlung mit dem Xenon-Chlorid-Excimer-Laser. Mithilfe von speziellen Salben und Cremes, die unter anderem Kortison enthalten, kann außerdem die Neubildung des Melanins angeregt werden. Liegt der Verdacht nahe, dass eine Autoimmunerkrankung für die Weißfleckenkrankheit verantwortlich ist, können auch Medikamente, die das Immunsystem beeinflussen, verschrieben werden. Ob die Therapie anschlägt, ist von Krankheitsfall zu Krankheitsfall unterschiedlich. Bei manchen Erkrankten breiten sich die weißen Flecken beispielsweise nur in bestimmten Bereichen des Körpers aus, bei anderen schreitet die Krankheit langfristig über den gesamten Körper fort. Körperlich hat die Krankheit keine Folgen. Viele Betroffene leiden allerdings psychisch unter der Erkrankung.

In manchen Spezial-Kliniken werden inzwischen Operationen durchgeführt, bei der gesunde Haut auf die erkrankte Haut vernäht wird. Ob diese Behandlungsmethode jedoch erfolgreich ist, ist bisher noch nicht bekannt.

Oft wird versucht, die weißen Hautstellen mithilfe von Kosmetikprodukten an die natürliche Hautfarbe anzupassen oder die weißen Stellen zumindest farblich zu überdecken. Dazu gehört unter anderem Selbstbräuner. Wichtig ist zudem ein ausreichender Schutz vor Sonnenstrahlen, in Form von Sonnencremes. Die betroffenen Hautstellen haben nämlich keinen natürlichen Schutz mehr gegen UV-Strahlen. Neben einer körperlichen Behandlung ist oft auch eine Psychotherapie hilfreich, um den richtigen Umgang mit der Krankheit zu erlernen. Zusätzlich können Selbsthilfegruppen besucht werden.


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