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Tripper

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Tripper oder fachsprachlich auch Gonorrhö/Gonorrhoe genannt, ist eine Geschlechts- bzw. Infektionskrankheit, die durch Bakterien verursacht wird und zu den am häufigsten auftretenden sexuell übertragbaren Krankheit gezählt wird. Übertragen wird die Krankheit während des Geschlechtsverkehrs. Eine Ansteckung auf andere Art und Weise ist eher ungewöhnlich und fast ausgeschlossen. Der Krankheit kann gut vorgebeugt werden, indem beispielsweise Kondome während des Geschlechtsverkehrs genutzt werden.

Auch Schwangere können an Gonorrhö erkranken. Für das ungeborene Baby kann dies negative Auswirkungen haben. In den ersten Schwangerschaftswochen kann die Krankheit auch zu einer Fehlgeburt führen. Die Erreger können bis in die Gebärmutter vordringen und das Ungeborene anstecken. Erkrankte Neugeborene leiden oft an einer Infektion der Augenbindehaut, die ohne schnelle Behandlung im schlimmsten Fall zur Erblindung führt. Um einen guten Schutz während der Schwangerschaft zu erzielen, können schwangere Frauen vorsorglich auf Geschlechtskrankheiten untersucht werden.

Ursachen
Die Hauptursache der Krankheit sind die sogenannten Gonokokken oder auch Neisseriae gonorrhoeae. Werden diese Bakterien übertragen, setzen sie sich an den Schleimhäuten der Harnröhre und des Gebärmutterhalses fest. Oft sind auch die Schleimhäute von Darm, Mund und Rachen betroffen. Die Erreger lösen an den betroffenen Schleimhäuten Entzündungen aus, die in den meisten Fällen auch eitern. Auch die Bindehaut der Augen kann betroffen sein wenn die Erreger, beispielsweise durch das Reiben der Augen, in das Auge gelangen. Übertragen werden die Bakterien oft beim ungeschützten Geschlechtsverkehr, wenn einer der Sexualpartner bereits erkrankt ist. Da während des Geschlechtsaktes ein direkter Kontakt mit den Schleimhäuten entsteht, ist es für die Erreger besonders einfach sich festzusetzen und sich rasch zu vermehren. Außerhalb des menschlichen Körpers können die Bakterien allerdings nur sehr kurz überleben. Menschen die häufig wechselnde Sexualpartner haben oder oft ungeschützten Geschlechtsverkehr haben, sind besonders gefährdet an Gonorrhö zu erkranken.

Symptome
Hat sich eine Person angesteckt, dauert es bis zu zehn Tage bis sich die ersten Symptome bemerkbar machen. Doch nicht immer sind die Symptome spürbar oder sichtbar. Bei einigen Männern und Frauen bleiben die Symptome aus und daher bleibt die Krankheit auch unbemerkt. Dies macht die Krankheit umso gefährlicher, da die Übertragung trotzdem stattfinden kann. Zudem kann die Krankheit unbehandelt zu Komplikationen führen. Gonorrhö äußert sich zu Beginn häufig mit vermehrtem Ausfluss und einem brennenden Schmerz während des urinierens. Je nachdem ob sich ein Mann oder eine Frau angesteckt hat, können unterschiedliche Symptome auftreten. Sind Männer an Gonorrhö erkrankt, leiden sie häufig an einer Harnröhrenentzündung. Bemerkbar macht sich die Infektion durch einen eitrigen Ausfluss, der eine gelb bis grünsliche Farbe hat. Zudem ist die Öffnung der Harnröhre gerötet und geschwollen. Beim Wasserlassen treten oft sehr starke Schmerzen auf. Wird die Krankheit nicht behandelt, greift sie auf den Unterbauch und die Hoden über, was zusätzliche Schmerzen und Schwellungen verursachen kann. Anders als bei Männern, sind die Beschwerden bei Frauen zu Beginn der Krankheit nicht ganz so stark oder bleiben sogar unbemerkt. Ein Symptom ist beispielsweise der Ausfluss aus der Scheide, der aber nicht immer ungewöhnlich wirkt und daher nicht weiter beachtet wird. Im Verlauf kann sich auch bei Frauen die Harnröhre entzünden, was mit einem Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen verbunden ist. Viele Frauen erkranken jedoch eher an einer Entzündung des Gebärmutterhalses. Währenddessen können sich auch die Eileiter entzünden und starke Schmerzen im Unterbauch auslösen. Verbunden mit dieser Entzündung ist außerdem auch Fieber. Eine direkte Entzündung der Scheidenschleimhaut kommt in der Regel nur bei jungen Mädchen vor, die noch nicht ihre Regelblutung haben. Ist der Scheideneingang entzündet, entstehen vor allem im Sitzen starke Schmerzen in der Scheide.

Ohne Behandlung können Komplikationen auftreten. Dazu zählen bei Männern die Entzündungen von Prostata und Nebenhoden. Als Folge kann ebenso eine Unfruchtbarkeit entstehen. Komplikationen bei der Frau sind Entzündungen der Gebärmutter, der Eileiter und der Eierstöcker. Das Bauchfell kann sich entzünden und auch Frauen können als Folge unfruchtbar werden. Im Verlauf der Krankheit können auch andere Organe befallen werden. Die Krankheit löst dann zusätzliche Entzündungen in den Gelenken aus, die Schmerzen verursachen. Betroffene leiden wiederholt an Fieber und Hautausschlägen. Der Hautausschlag äußert sich durch Bläschen, die rot gefärbt und mit Eiter gefüllt sind. In sehr seltenen Fällen kommt es zu Blutvergiftungen. Betroffen sind hierbei vor allem immungeschwächte Personen, die beispielsweise an AIDS erkrankt sind. Lebensbedrohlich wird es dann, wenn es zu einer Hirnhautentzündung oder Herzinnenhautentzündung kommt.

Diagnose
Auch wenn zunächst der Hausarzt aufgesucht werden kann, ist ein Dermatologe, Venerologe oder Gynäkologe der beste Ansprechpartner. Schon bei dem ersten Gespräch und die Schilderung der auftretenden Symptome können dem Arzt helfen eine Diagnose zu stellen. Um den Verdacht zu bestätigen, wird der Patient im Anschluss körperlich untersucht. In der Regel wird Sekret der Schleimhäute entnommen und untersucht. Oft ist es auch hilfreich eine Bakterienkultur anzulegen, denn so können die Bakterien genau bestimmt werden und auch welche Art Antibiotikum für die Therapie geeignet ist.

Behandlung
Die Behandlung sollte so früh wie möglich beginnen. Im Normalfall reicht die Behandlung mit Antibiotika aus. Die Behandlung soll dazu führen, dass die Erreger abgetötet werden und sich so nicht mehr vermehren können. Problematisch ist jedoch, dass die Bakterien schnell gegen gewisse Wirkstoffe resistent werden. Daher wird häufig eine Therapie mit zwei verschiedenen Wirkstoffen empfohlen. Diese Art der Therapie kann nicht immer angewendet werden, zum Beispiel wenn die erkrankte Person schwanger oder allergisch gegen die Wirkstoffe ist. Ist die Krankheit schon weiter fortgeschritten und es besteht eine Entzündung, muss diese mithilfe von anderen Antibiotika beseitigt werden. Dies passiert oft über mehrere Tage über eine Infusion. Sind die Augen betroffen, wird eine passende Augensalbe verordnet. Nicht immer ist die Krankheit offensichtlich und wird manchmal nur zufällig während einem Arztbesuch entdeckt.

Ist die Krankheit überstanden, dies sollte innerhalb von zwei Wochen der Fall sein, sollte der Patient zu einer nachträglichen Kontrolluntersuchung erscheinen, denn der Arzt muss überprüfen, ob tatsächlich alle Erreger bekämpft wurden. Während der Behandlungszeit, sollte auf Geschlechtsverkehr komplett verzichtet werden. Zudem ist es sinnvoll, dass sich der Sexualpartner ebenfalls untersuchung lässt um eine mögliche Ansteckung auszuschließen oder nachzuweisen. Sollte der Partner auch erkrankt sein, könnte es zu einer erneuten Infektion kommen. Um einer Erkrankung mit Gonorrhö vorzubeugen, sollten Kondome während des Geschlechtsverkehrs benutzt werden. Jedoch bieten sie keinen hundertprozentigen Schutz.


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