H2: Das passiert beim Glücksspielen im Gehirn
Während des Spielens werden vermehrt Botenstoffe freigesetzt,
welche Glücksgefühle hervorrufen. Dabei handelt es sich unter
anderem um Dopamin, ein Glückshormon, das auch bei
substanzgebundenen Süchten eine Rolle spielt. Sobald das Dopamin
ausgeschüttet wird, wird auch das Belohnungssystem im Gehirn
angesprochen. Wodurch sich die Nervenzellen stärker ausprägen
und sich starke Verbindungen zwischen den Nervenzellen bilden.
Das Gefühlshoch der Spieler wird daher mit dem Glücksspielen
verknüpft.
Doch mit der Zeit stumpft das Belohnungssystem ab. Daher spielen die Betroffenen immer öfter und setzen auch höhere Beträge ein, um weiterhin dieselbe Wirkung erzielen zu können. Wenn nicht gespielt werden kann, rutscht der Süchtige in ein Down, wobei sich eine Niedergeschlagenheit ausbreitet. Um den negativen Gefühlen zu entkommen, begibt sich der betroffene Spieler wieder in die Welt des Glücksspiels und spielt weiter.
Psychische Folgen der Spielsucht
Sobald sich eine Spielsucht entwickelt hat, lassen auch die
psychischen Folgen nicht lange auf sich warten. Oftmals leiden die
Betroffenen unter Schlafstörungen und einer ständigen Müdigkeit.
Da der Schlaf durch das exzessive Spielen zu kurz kommt, sind auch
Konzentrationsstörungen und Leistungsabfälle mögliche Folgen.
Dadurch kann es unter anderem zum Jobverlust kommen, welcher
finanzielle Folgen mit sich bringt und für noch mehr Stress sorgt.
Auch Persönlichkeitsveränderungen können aus einer Spielsucht
resultieren. Die Betroffenen verlieren jeglichen Realitätssinn, wobei
sie unter anderem ihr soziales Umfeld vernachlässigen und sich so
immer mehr isolieren. Des Weiteren sind Stimmungsschwankungen,
Angstzustände und Panikattacken häufige Folgen der
Glücksspielsucht, ebenso wie Depressionen. Letztere können zudem
das Suizidrisiko erhöhen.
Auch Alkoholismus, Drogenkonsum und Medikamentenabhängigkeit gehen in einigen Fällen mit der Spielsucht einher. Diese Süchte bringen nicht nur ein Abhängigkeitsrisiko mit sich, sondern können auch die oben genannten Symptome verstärken.
Körperliche Folgen der Spielsucht
Die Glücksspielsucht kann nicht nur der Psyche zusetzen, sondern
auch den körperlichen Gesundheitszustand der Spieler beeinflussen.
So klagen Spielsüchtige über Schweißausbrüche, zittrige Hände und
sexuelle Störungen. Andere Nebenwirkungen sind Appetitlosigkeit
und eine damit verbundene Gewichtsabnahme. Ebenso können
Kopfschmerzen und Dehydrierung die Folgen der pathologischen
Spielsucht sein. So sind die Spieler oftmals so sehr ins Spiel vertieft,
dass sie Essen und Trinken vergessen. Aber auch das komplette
Gegenteil kann der Fall sein. Einige Betroffene ernähren sich so
ungesund, dass es zu starken Gewichtszunahmen und Fettleibigkeit
kommen kann. Diese begünstigen zudem Herz-Kreislauf-
Erkrankungen, Bluthochdruck sowie Kreuz- und Gelenkschmerzen.
Auch Diabetes Typ 2 kann aus einem starken Übergewicht
resultieren. Da Glücksspielsüchtige auch zur Alkoholabhängigkeit
neigen, können daraus Lebererkrankungen und Entzündungen im
Magen-Darmtrakt entstehen. Oftmals versuchen die Betroffenen ihre
körperlichen Beschwerden mit Tabletten durch eine
Selbstmedikation zu beseitigen. Dies ist jedoch nicht zu empfehlen.
Fazit
Wenn aus Spaß plötzlich Ernst wird und die Glücksspieler ihr
Spielverhalten nicht mehr unter Kontrolle haben, sollten sie sich
schnellstmöglich Hilfe suchen. Schließlich können die Folgen der
Sucht verheerend sein, sowohl psychisch als auch körperlich. Eine
Anlaufstelle für Spielsüchtige und deren Angehörige bietet unter
anderem die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Dort
kann man sich im Rahmen einer kostenlosen Telefonberatung über
Hilfsangebote informieren.