Ursachen
Ursachen der Schlafapnoe sind unter Anderem die Verengung oder Verlagerung der Atemwege. Dieser Zustand ist oft erblich bedingt oder wird durch Übergewicht ausgelöst. Eher selten kommt es zu fehlenden oder aussetzenden Signalen, die an das Gehirn geschickt werden sollen.
Man unterscheidet zwischen der obstruktiven und der zentralen Form der Schlafapnoe. Handelt es sich um die obstruktive Schlafapnoe, kurz OSA genannt, sind die Atemwege verengt oder verlegt. Durch diese Fehlstellung haben die Muskeln nicht die nötige Kraft, um die Luft durch die engen Atemwege zu befördern. Da nicht genügend Luft in die Atemwege gelangen kann, entsteht Atemnot und der Sauerstoffgehalt im Blut verringert sich rasch. Die typischen Atemstillstände kommen in der Nacht wiederholt vor und sorgen für ein kurzes Aufwachen des Erkrankten. Das ständige Aufwachen verhindert, dass sich der Körper im Schlaf erholen kann.
Eine sehr häufige Ursache von Schlafapnoe ist Übergewicht. Die meisten Patienten, die an der Krankheit leiden haben auch ein zu hohes Übergewicht. Aus diesem Grund kann sich Fett in den oberen Atemwegen ablagern und dadurch die Atemwege verengen.
Bei einer zentralen Schlafapnoe liegt die Ursache der Krankheit im Gehirn. Der Bereich, der für die Steuerung der Atemwege zuständig ist funktioniert nicht richtig. Dadurch kommen die Signale vom Gehirn zur Atemmuskulatur nicht immer korrekt an. Oft reagiert das Gehirn erst dann, wenn der Sauerstoffgehalt im Blut bereits zu gering ist und der Körper Alarm schlägt. In diesem Moment gibt das Gehirn das korrekte Signal an die Atemmuskulatur weiter. In manchen Fällen kann diese Ursache der Krankheit einer anderen Krankheit entspringen, wie etwa nach einem Schlaganfall.
Symptome
Eines der Hauptsymptome bei einer Schlafapnoe sind die ständigen Atemaussetzer im Schlaf. In der Regel hält der Atemstillstand
für ungefähr 30 Sekunden an. Es gibt allerdings auch Fälle, bei denen sie über Minuten hinweg anhalten. Ein weiteres Symptom ist das laute Schnarchen, was aber auch fehlen kann. Häufig bemerkt der Partner das Schnarchen und auch die Atemstillstände. In vielen Fällen werden die Symptome daher vom Partner bemerkt, da die Betroffenen sie in der Nacht gar nicht oder nur selten wahrnehmen. Das Schnarchen tritt oft dann auf, wenn der Betroffene nach einem längeren Atemstillstand tief einatmet. Schnarchen und kurze Atemaussetzer müssen aber nicht immer ein Hinweis auf eine Schlafapnoe sein. Von der Krankheit ist erst dann die Rede wenn innerhalb einer Stunde mehr als fünf Atemaussetzer geschehen. Diese Atemaussetzer müssen mindestens zehn Sekunden lang anhalten. Um sicher zu gehen kann im Zweifelsfall trotzdem ein Arzt befragt werden. Unbehandelt kann die Krankheit ernste Folgen haben und die Lebensdauer verkürzen.
Durch die ständigen Atemaussetzer und das damit verbundene unterbewusste Aufwachen, fühlen sich die Erkrankten während des Tages nicht mehr erholt und sind müde. Die Müdigkeit sorgt für eine Art Schlappheit, die Konzentration ist nur noch mangelhaft und die Leistungsfähigkeit ist ebenfalls stark eingeschränkt. Außerdem kann bei Männern die Potenz gestört sein. Das Lustempfinden kann stark nachlassen. Durch die ständige Müdigkeit kommt es oft zum sogenannten Sekundenschlaf. Unter gewissen Umständen, wie etwa im Straßenverkehr, können diese kurzen Einschlafphasen lebensgefährlich werden.
Hält die Krankheit über einen längeren Zeitraum unbehandelt an, kann dies Folgen für den menschlichen Körper haben. Durch die Atemstillstände ist der Körper auf alarmbereitschaft gepolt, was das autonome Nervensystem anreizt. Dies hat wiederum Auswirkungen auf den Blutdruck, der auf Dauer stark ansteigen kann. Über einen längeren Zeitraum kann hoher Blutdruck das Risiko für einen Herzinfarkt, einer Herzschwäche oder einem Schlaganfall erhöhen. In der Nacht kann es zudem zu Herzrythmusstörungen kommen.
Diagnose
Wird eine Erkrankung befürchtet, ist der erste Ansprechpartner der
Hausarzt. Dieser befragt den Patienten zunächst nach möglichen Symptomen und der Krankheitsgeschichte. Nach dem Gespräch findet eine körperliche Untersuchung statt. Um den Zustand des Patienten während des Schlafens kontrollieren zu können, muss dieser zunächst bestimmte Messgeräte tragen. In der Nacht werden die nötigen Daten, wie Atemluftstrom, Puls oder die Sauerstoffsättigung im Blut, aufgezeichnet.
Bestärkt sich der Verdacht einer Schlafapnoe, wird der Patient in der Regel an ein Schlaflabor überwiesen. Im Schlaflabor finden weitere Untersuchungen und Messungen statt. Wie schwerwiegend die Krankheit ist, lässt sich mithilfe verschiedener Geräte und Mittel nachweisen.
Wurde die Krankheit nachgewiesen, sind Untersuchungen von anderen Ärzten ebenfalls sinnvoll. Zu den zusätzlichen Untersuchungen gehören beispielsweise die Untersuchung eines HNO-Arztes oder eines Kieferchirurgen.
Behandlung
Die Therapie wird für jeden Patienten angepasst, da es auf Schweregrad und Länge der Krankheit ankommt. In vielen Fällen reicht für das nächtliche Schlafen eine spezielle Atemmaske aus.
Ist die Krankheit nur leicht ausgeprägt, können einfache Mittel bereits dazu beitragen, dass die Atemstillstände seltener vorkommen. So hilft beispielsweise die Reduzierung des Übergewichts. Raucher sollten komplett auf das Rauchen verzichten. Da das Liegen auf dem Rücken die Atembeschwerden begünstigt, gibt es auch hier Hilfsmittel diese Art der Rückenlage zu verhindern. Es gibt unter anderem elektronische Geräte, die Signale aussenden, sobald sich der Patient in Rückenlage begibt. In manchen Fällen können auch Bissschienen, die in der Nacht getragen werden müssen, helfen.
Ist die Krankheit organisch bedingt, wie etwa bei Nasenpolypen, kann eine Operation helfen. Ziel der Operation ist das Erweitern der Atemwege. In anderen Operationen können beispielsweise auch Fehlstellungen des Kiefers behoben werden. Ob und welche Operationen nötig sind, sollte zunächst ausführlich mit einem Arzt besprochen werden.