Ursachen
Verursacht wird eine Phobie meist durch mehrere Auslöser und nicht nur durch einen einzelnen. Oft wird die Angst bereits im Kindesalter "angelernt". Kinder entwickeln
Ängste vor Dingen, vor denen sie normalerweise keine Angst haben müssten. Oder aber es finden Verknüpfungen während eines Angstempfindens statt, wobei Situationen oder Objekte bzw. Lebewesen bisher nichts mit der Angst zu tun hatten. Dadurch kommt es zustande, dass Personen beispielsweise Angst vor Spinnen haben, aber nicht genau wissen warum sie sich eigentlich fürchten. Häufig passiert es auch, dass Kinder sich bestimmte Verhaltensweisen und auch Ängste der Eltern abgucken und aneignen.
Zudem wurde beobachtet, dass Phobien innerhalb einer Familie verhäuft vorkommen, was bedeuten könnte, dass Angststörungen erblich veranlagt sein könnten.
Manche Ursachen sind aber nicht nur rein psychisch. Eine körperliche Ursache ist beispielsweise der Hirnstoffwechsel. Sobald bestimmte Botenstoffe aus dem Gleichgewicht geraten, die normalerweise für die Kommunikation zwischen den Gehirnzellen zuständig sind, kann dies dafür sorgen, dass der Betroffene leichter Ängste und Phobien entwickelt.
Symptome
Angst ist eine normale Reaktion und ist ein wichtiges Merkmal um Menschen und Tiere vor bestimmten Situationen zu schützen. Bei vielen Menschen nimmt die Angst jedoch überhand und prägt sich durch verschiedene Ereignisse und Einflüsse zu stark aus, bis sie krankhaft wird. In diesem Fall entsteht eine sogenannte Angststörung.
Auch wenn Phobien und andere psychische Störungen hauptsächlich die Psyche des Menschen betreffen, so können die Beschwerden sich vor allem auch körperlich äußern.
Typische Symptome während eines starken Angstempfindens sind vor allem ein sehr schneller Herzschlag, Zittern, Schwitzen, Atembeschwerden bishin zur Atemnot und Verdauungsbeschwerden. Die Angst und Beschwerden werden häufig schon dann ausgelöst, wenn der Betroffene nur an eine Situation denkt, die ihm Angst bereiten könnte. Der Zustand kann sich bis zu einer Panikattacke steigern. In vielen Fällen sind sich Betroffene darüber bewusst, dass ihre Angst unangebracht oder übertrieben ist. Dennoch können sie sie nicht steuern. Nicht selten kommt es vor, dass Betroffene Situationen, in denen ihre Angst ausgelöst oder verstärkt wird, vermeiden. Steigert sich dieses Verhalten, kann dies negative Auswirkungen auf das alltägliche Leben haben.
Diagnose
Beschließen sich Betroffene, einen Arzt aufzusuchen, wäre der Hausarzt zunächst am sinnvollsten. In einem Gespräch werden mögliche Beschwerden und Auslöser der Phobien, sofern der Patient sie kennt, erläutert. Um körperliche Ursachen, wie beispielsweise Herz- oder Schilddrüsenerkrankungen, auszuschließen, finden zusätzliche Untersuchungen statt. Dazu gehört unter anderem eine Blutuntersuchung oder eine Elektrokardiografie. Nicht immer sind sich Betroffene über ihre Ängste bewusst und nehmen lediglich die körperlichen Symptome wahr, was eine Diagnose umso schwerer macht. Zudem können gewisse Medikamente Ängste und Ähnliches auslösen, weshalb der Arzt den Patienten auch dazu befragt.
Bestätigt sich der Verdacht einer Phobie, wird der Patient in der Regel an einen spezialisierten Arzt überwiesen, wie etwa ein Psychotherapeut. Bei dem Spezialisten findet ein weiteres, ausführlicheres Gespräch statt. Für den Arzt ist es vor allem wichtig zu wissen, wann und unter welchem Umständen die Symptome auftreten. Ob die Ängste plötzlich auftreten und diese unterdrückt oder zugelassen werden. Ob es sich am Ende ausschließlich um eine Phobie handelt, oder ob der Patient an weiteren psychischen Erkrankungen leidet, wie Depressionen oder Zwangsstörungen, wird häufig während der Behandlung festgestellt. In vielen Fällen sind Betroffene an mehreren psychischen Störungen gleichzeitig erkrankt.
Behandlung
Für die Behandlung von Phobien, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Entschließt der Betroffene sich für eine Psychotherapie, ist vor allem die Verhaltenstherapie erfolgversprechend. Begleitend zu dieser Behandlungsmethode können auch verschiedene Medikamente eingenommen werden. Die Therapie wird je nach Patient angepasst; sie kann ambulant, stationär oder auch in Gruppen oder allein mit einem Psychotherapeuten stattfinden. Eine Behandlung sollte in jedem Fall stattfinden, da sich Phobien in der Regel nicht von selbst bessern oder sich sogar verschlimmern können.
Ist ein gestörter Hirnstoffwechsel für die Erkrankung verantwortlich, so können Medikamente verschrieben werden, die den Hirnstoffwechsel wieder normalisieren.
Neben einer angepassten Psychotherapie, gibt es auch bestimmte Entspannungstechniken, wie beispielsweise die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson. Neben der Verhaltenstherapie gibt es auch Maßnahmen der Tiefenpsychologie. Hierbei geht es darum, innere Konflikte zum Vorschein zu bringen, die Auslöser der Angst sein können, und diese mit dem Patienten zu verarbeiten. Bei einer Sozialphobie kann eine Gruppentherapie oftmals helfen. Betroffene lernen unter Menschen, die die gleichen Ängste haben, wie sie tatsächlich nach außen hin wirken und können so ihre Selbstwahrnehmung korrigieren. Betroffene lernen außerdem in der Therapie wieder auf fremde Menschen zugehen zu können, indem sie beispielsweise lernen andere Personen nach dem Weg oder nach der Uhrzeit zu fragen.
Ist das alltägliche Leben des Patienten zu belastend und zu stark eingeschränkt, können Medikamente verschrieben werden, wie beispielsweise Antidepressiva oder Beruhigungsmittel. Welche Medikamente geeignet sind, sollte zuvor mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.