Ein Nagelpilz löst keine lebensbedrohliche Gefahr aus, jedoch kann ein Pilzbefall ohne Behandlung trotzdem Folgen haben. Neben den Schmerzen, kann ein starker Pilzbefall Finger oder Zehen in der Beweglichkeit einschränken. Außerdem kann sich der Pilz mit der Zeit auf andere Körperteile ausbreiten. Oft haben betroffene Nägel kleine Verletzungen und Öffnungen, wo sich Bakterien und Viren festsetzen und schließlich eindringen können.
Man kann Nagelpilz leicht vorbeugen. In öffentlichen Bädern, Saunen, etc. sollte das Barfuß gehen vermieden werden. Ebenso hilft es, Handtücher, Unterwäsche, Socken und Bettwäsche bei über 60°C zu waschen. Auch eine regelmäßige Fuß- und Nagelpflege kann die Entstehung von Nagel- und Fußpilz verhindern. Um die Infektion nicht zu übertragen, sollten bereits Betroffene nur eigene Handtücher benutzen und diese täglich auswechseln. Wichtig ist vor allem, nach Berührung mit dem betroffenen Nagel, die Hände gründlich zu waschen um eine Übertragung zu vermeiden. Solange der Nagelpilz besteht, sollte die betroffene Person nicht Barfuß laufen.
Ursachen
In den meisten Fällen wird Nagelpilz von der Fadenpilzart Trichophyton rubrum verursacht. Fadenpilze setzen sich vor allem dort ab, wo viel Keratin angehäuft ist. Dieses Protein taucht in der Haut, in den Haaren und in den Nägeln auf. Der menschliche Körper ist daher der ideale Platz für diese Pilze. Pilze können sich dann entwickeln und vermehren sobald Feuchtigkeit und Wärme entstehen. Beliebte Stellen sind Zehenzwischenräume, Leistenbeugen, Hautfalten und Achseln. Oft entsteht Nagelpilz durch einen bereits bestehenden Fußpilz, der schließlich auf die Nägel übergreift. Meistens tritt der Nagelpilz zunächst an den Rändern des Nagelbettes auf. Nagelpilz kann aber auch direkt entstehen, ohne das zuvor der Fuß befallen war. Die Infektion erfolgt häufig in öffentlichen Bädern, Saunen oder Fitness-Studios und deren Duschen und Umkleidekabinen. Da an diesen Orten viele Menschen Barfuß laufen, können die Pilzerreger leicht übertragen werden. Eine stärkere Schweißabsonderung begünstigt den Wachstum der Pilze, weshalb andere Personengruppen häufiger von Nagelpilz betroffen sind als andere, wie etwa Sportler oder Bauarbeiter.
Symptome
Der Nagelpilz entsteht oft im vorderen Bereich des Nagelrandes. Mit der Zeit breitet sich der Pilz über den gesamten Nagel aus und verändert diesen. Das Keratin wird von dem Pilz zersetzt, was die Struktur des Nagels zerstört. Dadurch entstehen hohle Räume im Nagel. Äußerlich sind diese Räume als weiße Flecken wahrnehmbar. Außerdem wird der betroffene Nagel dicker und verfärbt sich weiß bis gelb oder braun. Wird die Infektion durch Hefepilze ausgelöst, beginnt der Befall in der Regel am Ansatz des Nagels. Der Hefepilz zerstört ebenfalls die Struktur des Nagels, er wird rau und brüchig. Schließlich kann der Nagel locker werden und sich vom Nagelbett abheben. Sitzt der Pilz schon zu tief, wird auch der neu gewachsene Nagel direkt befallen.
Diagnose
Wichtig ist zunächst die Art des Pilzes nachzuweisen um eine korrekte Behandlung durchzuführen. Der Arzt schneidet für die Diagnose ein Stück des befallenen Nagels ab. Mithilfe einer speziellen Lösung, kann der Pilz des Nagels unter einem Mikroskop nachgewiesen und zugeordnet werden. Danach legt der Arzt mit der Probe eine Pilzkultur an. Dies geschieht auf einem speziellen Nährboden für Pilze, damit diese sich rasch vermehren können. Die Pilzkultur dient dazu, die Art des Pilzes nachweisen zu können.
Behandlung
Die Mittel gegen Nagelpilz werden Antimykotika genannt. Sie sorgen zum Einen für das Abtöten der Pilze und zum Anderen verhindern sie die Vermehrung. Ist der Nagel noch nicht zu stark und nur oberflächlich befallen, reicht es aus diesen mit einem geeigneten Nagellack zu behandeln. Sitzt der Infekt schon zu tief und greift auch die immer wieder nachwachsenden Nägel an, muss die Behandlung mit Tabletten oder Kapseln erfolgen. Welches Mittel für die Behandlung geeignet ist, entscheidet der Arzt. Konnte der Pilz nicht eindeutig benannt werden, können auch Breitspektrum-Antimykotika eingesetzt werden. Diese töten mehrere Pilzarten ab. Da die Pilze über Monate und manchmal sogar über Jahre überleben können, kann die Behandlung ebenfalls lang dauern. Zudem sind tiefsitzende Pilze sehr hartnäckig und können kaum erreicht werden. Ist dies der Fall, kann der Betroffene zusätzlich spezielle Salben auf den befallenen Nagel auftragen. Die Salben sorgen dafür, dass die oberen Nagelschichten aufgelöst werden und der Pilz so frei gelegt wird. In manchen Fällen entfernt der Arzt selbst die Nagelschichten. Sind die Nagelschichten abgetragen, können die Wirkstoffe schneller und leichter an den Pilz kommen und diesen abtöten. Die Behandlung muss so lange erfolgen, bis der Nagel gesund nachwächst. Auch die Regelmäßigkeit der Behandlung ist wichtig. Häufig dauert die Therapie mehrere Monate. Ist zusätzlich ein Fußpilz vorhanden, sollte auch dieser mitbehandelt werden. Während der Behandlung sollten die getragenen Socken bei über 60°C gewaschen werden. Auch das Desinfizieren der Socken kann helfen einer erneuten Infektion vorzubeugen.