Ursachen
Wie genau es zu einer perioralen Dermatitis kommen kann, konnte bisher nicht genau nachgewiesen werden. Jedoch wird stark vermutet, dass Hautpflegeprodukte, die zu oft im Gesicht angewendet werden, die Krankheit begünstigen können. Zusätzlich wurde beobachtet, dass viele Betroffene unter einer generellen empfindlichen Haut leiden oder anfällig für Allergien sind. Diese Allergien müssen jedoch nicht immer ausgebrochen sein. In den meisten Fällen kann eine Mundrose dann entstehen, wenn die Haut zu sehr gereizt wird, weshalb auch das übermäßige Benutzen von Pflegeprodukten ein Auslöser sein kann. Aber nicht nur eine zu häufige Hautpflege kann die Krankheit auslösen, auch die falsche Pflege kann den gleichen Effekt haben. Die Haut hat eine natürliche Barriere, die in diesen Fällen stark geschädigt wird. Das hat die Folge, dass sie die Flüssigkeit nicht mehr richtig speichern kann und schließlich austrocknet. Da die Haut nun nicht mehr ausreichend geschützt ist und schnell gereizt wird, kann es zudem häufiger zu bakteriellen Hautinfektionen kommen. Viele Betroffene glauben in diesem Moment, eine stärkere Hautpflege würde die Haut heilen, verursachen damit aber eher das Gegenteil und reizen die Haut nur noch mehr, was wiederum die Symptome verschlimmert. Die Haut wird nun ständig beschädigt und gereizt; ein Teufelskreis entsteht. Es sollte vermieden werden, Salben oder Cremes, die die Haut scheinbar schonen und pflegen sollen, auf eigene Faust auszuprobieren, vor allem dann, wenn sie Kortison enthalten. Kommt es zu Hautreizungen und Ausschlägen, sollte im Zweifelsfall der behandelnde Hausarzt aufgesucht werden, der den Patienten evtl. an einen Spezialisten überweist.
Symptome
Charakteristische Symptome der perioralen Dermatitis sind Hautausschläge im Bereich von Nase und Mund. Selten können die Hautveränderungen auch an der Stirn oder an den Augenlidern sowie am Kinn oder an den Wangen auftauchen. Ein weiteres typisches Merkmal der Mundrose ist ein schmaler Bereich um den Mund herum, der nicht von dem Ausschlag betroffen ist und daher weißlich erscheint. Der Hautausschlag bildet sich üblicherweise gleichmäßig in beiden Hälften des Gesichts. Eher selten kommt es vor, dass das komplette Gesicht vom Hautausschlag betroffen ist. Auch sehr selten ist die Erkrankung im Bereich des Halses. Die betroffenen Gesichtsabschnitte sind gerötet und ausgetrocknet, was ein brennendes und spannendes Gefühl der Haut auslöst. Gelegentlich kann es zudem zu einem Juckreiz kommen. Im Krankheitsverlauf können sich rote Knötchen bilden oder auch kleine Bläschen, die mit einem Sekret gefüllt sind. Bei manchen Erkrankten kann es außerdem passieren, dass die Haut anfängt Schuppen zu bilden. Die Symptome werden verstärkt wenn sich der Betroffene beispielsweise zu starkem UV-Licht aussetzt oder die Haut mit direktem Kontakt reizt. Auch Hormonschwankungen können die Symptome verschlimmern. Die Hautausschläge sollten nicht aufgekratzt oder auf andere Art und Weise gereizt werden, da sonst eine bakterielle Infektion droht.
Diagnose
Oft erkennt der behandelnde Arzt direkt auf dem ersten Blick, wenn der Patient unter einer perioralen Dermatitis leidet. Der charakteristische Hautausschlag um den Mund herum sowie der unbetroffene Rand des Mundes machen eine Diagnose für den Arzt recht einfach. Allerdings gibt es auch Krankheitsfälle, bei denen der Hautausschlag nicht so charakteristisch aussieht und auch auf andere Hauterkrankungen schließen könnte, wie zum Beispiel Akne oder Neurodermitis. In diesem Fall sind weitere Untersuchungen sinnvoll. Wenn nötig, kann unter anderem eine Blutuntersuchung erfolgen. Zudem kann der Arzt dem Patienten eine Hautprobe der betroffenen Stelle entnehmen, was in der Regel unter einer örtlichen Betäubung stattfindet. Um die Diagnose zu festigen und um zukünftige Neuerkrankungen zu vermeiden, wird der Patient zusätzlich zur Krankheitsgeschichte befragt und ob er zum Beispiel gewisse Hautpflegeprodukte verwendet.
Behandlung
Um die Krankheit zu bekämpfen, sollte der Betroffene in erster Linie alle Gesichtspflegeprodukte weglassen und die Haut schonen. Es kann in manchen Fällen vorkommen, dass sich der Hautausschlag in den ersten Tagen verschlechtert ehe er sich langsam zurückbildet. Da die genauen Ursachen einer perioralen Dermatitis unbekannt sind, gibt es auch nicht die einzig richtige Behandlung, weshalb die Therapie üblicherweise an den Patienten angepasst werden muss. Hilfreich ist für jeden Patienten allerdings die sogenannte Nulltherapie. Wie bereits erwähnt, soll der Patient alle Hautpflegeprodukte einstellen, dazu gehören vor allem Cremes und Kosmetika. Die Hautpflege muss für mehrere Wochen eingestellt werden, damit eine Abheilung stattfinden kann. Für viele Patienten ist es schwer, alle Pflegeprodukte wegzulassen, vor allem dann, wenn sich die Symptome zunächst verschlechtern. Oft besteht der Drang vor allem dann wieder zu Gesichtspflegeprodukten zu greifen, was die Symptome allerdings noch mehr verschlechtern würde. Während der Behandlung kann der Arzt Hautpflegemittel verschreiben, die für die Haut gut verträglich sind. Allerdings müssen diese streng nach Vorschrift des Arztes benutzt werden.
Da die Haut durch die Mundrose empfindlicher geworden ist, kann es schneller zu bakteriellen Infektionen kommen. Ist die Haut entzündet, kann der Arzt Antibiotika in Form von Salben, Cremes oder Tabletten verschreiben. Nach einem Monat der Behandlung wird die Haut von dem behandelnden Arzt erneut untersucht und evtl. wird die Therapie erneut angepasst. Wird die Behandlung konsequent durchgezogen, sind die Heilungschancen gut. In den meisten Fällen bleiben keine Spuren, wie etwa Narben, der Krankheit zurück. Nach einigen Wochen sollte der Hautausschlag wieder komplett verschwunden sein. Allerdings kann es passieren, dass die Krankheit erneut ausbricht. Oft ist das der Fall, wenn der Patient erneut beginnt Hautpflegeprodukte für das Gesicht zu benutzen. Bei erneutem Ausbruch der Krankheit muss die Behandlung wiederholt werden.