Ursachen
Welche Ursachen diese Krankheit auslösen, kann bis heute noch nicht eindeutig festgestellt werden. Vermutlich spielen aber genetische Veranlagungen eine große Rolle. Es wurde beobachtet, dass wenn ein Familienmitglied unter Morbus Crohn leidet, auch andere Familienmitglieder ein erhöhtes Risiko haben daran zu erkranken. Zudem wurde vermehrt festgestellt, dass bestimmte Gene bei Betroffenen defekt bzw. fehlerhaft sind. Oft ist das Gen beschädigt, welches für Immunzellen in der Darmschleimhaut zuständig ist, was dazu führt, dass der der Körper eine Überreaktion des Immunsystems auslöst.
Neben den genetischen Ursachen können auch äußerliche Einflüsse diese Krankheit begünstigen. Darunter fällt beispielsweise das Rauchen oder Umweltverschmutzung. Was allerdings kein Auslöser ist, ist psychischer Stress, auch wenn es oftmals vermutet wird. Jedoch kann die Krankheit negative Auswirkungen auf das seelische Befinden haben, was widerrum Auswirkungen auf die gesamte Verdauung haben kann.
Die Ernährung spielt für die Schwere der Krankheit ebenfalls keine Rolle.
Symptome
Die deutlichsten Symptome sind Bauchschmerzen und lang anhaltender starker Durchfall. Die Beschwerden können mehrere Wochen anhalten. Der Betroffene kann zudem unter Fieber leiden. Es kann auch vorkommen, dass sich Blut im Stuhl befindet. Die Bauchschmerzen sind oft krampfartig und treten in der Regel im rechten Unterbauch auf. In diesem Bereich liegt der Darmabschnitt der am häufigsten betroffen ist.
Im späteren Verlauf der Krankheit, kann es zu weiteren Beschwerden kommen. Darunter fällt das Auftreten von Fisteln, Fissuren und Abszessen. In schlimmeren Fällen treten Darmverschluss und Mangelerscheinungen wegen fehlender Nährstoffe auf. Patienten, die an Morbus Crohn erkrankt sind, haben ein erhöhtes Risiko an Darmkrebs zu erkranken, sofern der Dickdarm betroffen ist. Zudem kann es zu einer Entzündung der Gallenwege kommen.
Die Folgen von Morbus Crohn sind Gewichtsverlust und immer wieder auftretende Appetitlosigkeit. Auch außerhalb des Verdauungstraktes können Beschwerden den Betroffenen belasten. Oft treten am Knie und Sprunggelenk Schmerzen auf. Es kann zu Hautveränderungen und Entzündungen kommen. Viele Betroffene leiden zudem unter chronischer Müdigkeit.
Bei Kindern äußert sich die Krankheit etwas anders. Neben den Bauchschmerzen und Durchfällen, kann bei ihnen zusätzlich das Körperwachstum verlangsamt sein. Ebenso kommen erkrankte Kinder oft später in die Geschlechtsreife.
Meistens verläuft die Krankheit in Schüben, weshalb die Betroffenen auch beschwerdefreie Zeiten haben. Außerdem kommt es nicht immer zu starken Beschwerden. Viele Betroffene leiden nur unter leichten Symptomen.
Diagnose
Zunächst wird der Bauchraum des Patienten abgetastet. Dabei kann der Arzt bereits mögliche Verhärtungen fühlen. Leidet der Patient unter Schmerzen im rechten Unterbauch während des Abtastens, kann dies ein möglicher erster Hinweis auf Morbus Crohn sein. Der Arzt untersucht außerdem den After nach Fisteln oder Fissuren. Als nächster Schritt erfolgt die Blutuntersuchung. Im Blutbild lassen sich bestimmte Veränderungen nachweisen, die für Morbus Crohn typisch sind. Andere Hinweise bietet die Anzahl der weißen Blutkörperchen, Blutarmut und ein Nährstoffmangel. Liegt der Verdacht auf Morbus Crohn nahe, wird eine Darmspiegelung durchgeführt. Auf diese Weise kann der Arzt die Darmwand von Innen untersuchen und Proben entnehmen. Da Morbus Crohn auch andere Verdauungsorgane befallen kann, wird oft auch eine Magenspiegelung empfohlen. Auch eine Ultraschalluntersuchung kann hilfreich sein. Hier kann festgestellt werden, ob die Darmwand verdickt ist, was ein typisches Merkmal der Krankheit wäre.
Behandlung
Morbus Crohn ist nicht heilbar. Lediglich die Symptome können gelindert werden. Oft ist es aber auch möglich, die beschwerdefreien Phasen zu verlängern. Welche Medikamente geeignet sind, hängt vom Schweregrad der Krankheit ab. Häufig wird Kortison eingesetzt, da dies entzündungshemmend wirkt. Zusätzlich wird das Immunsystem daran gehindert, eine Überreaktion auszulösen. Patienten müssen die Medikamente über mehrere Wochen einnehmen, bis die Beschwerden aufhören. Reicht ein Mittel allein nicht aus, verschreibt der Arzt zusätzlich andere Arzneimittel.
Patienten sollten neben der Therapie auf das Rauchen verzichten, da dies den Verlauf der Krankheit deutlich verschlimmern kann. Außerdem sind die Phasen, in denen keine Symptome auftreten, recht kurz.
Sind auch andere Organe, wie Haut oder Augen, in Mitleidenschaft gezogen worden, muss auch hier ein Arzt passende Medikamente verschreiben.
Hilft eine langfristige Therapie nicht, bleibt eine operative Entfernung des entzündeten Darmabschnittes oft nicht aus.
Bei Kindern wird oft eine ähnliche Behandlung vorgeschlagen. Einige Medikamente haben aber grade für Kinder starke Nebenwirkungen, weshalb auch eine Alternative gesucht werden sollte - wie etwa eine Ernährungstherapie. Hierbei wird zum Großteil nur Flüssignahrung aufgenommen.