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Laktoseintoleranz

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Bei einer Laktoseintoleranz, auf deutsch Milchzuckerunverträglichkeit, kann der Milchzucker der aufgenommenen Nahrung nicht richtig verdaut werden. Grund dafür ist die niedrige Produktion des Verdauungsenzyms Laktase. Die Symptome der Krankheit können ausbleiben. In dem Fall handelt es sich um eine Laktosemalabsorption. Betroffen sind weltweit etwa 75% der Weltbevölkerung. In Deutschland sind 15 % der Erwachsenen betroffen. In Asien ist diese Krankheit am weitesten verbreitet, die Häufigkeit liegt dort bei ungefähr 90%.

Ursachen
Bei den meisten Menschen ist die Laktoseintoleranz genetisch veranlagt. Die Krankheit bricht oft schon in den jüngeren Lebensabschnitten aus - meistens sind die Betroffenen zwischen zwei und zwanzig Jahre alt. In diesem Zeitraum nimmt die Bildung von Laktase stark ab. Jeder Schweregrad kann entstehen; so haben einige Menschen eine gute Verträglichkeit und nur wenig Beschwerden bei einer bestimmten Menge an Produkten die Milchzucker enthalten. Andere ekrankte Menschen können nur wenige bis gar keine Milchzucker-Produkte zu sich nehmen, da die Symptome zu stark und beschwerlich sind.

Laktoseintoleranz ist aber nicht immer genetisch bedingt. Die Krankheit kann auch als Folge anderer Krankheiten jeder Zeit ausbrechen, vor allem bei Darmerkrankungen. Sobald beispielsweise eine Schädigung des Darms vorliegt, wie etwa bei einer Darmentzündung, kann dieser eventuell den Milchzucker nicht mehr richtig verwerten. Zudem können sich im Dünndarm, zum Beispiel nach einer Operation, zu viele Bakterien bilden und anhäufen. Es kommt zu einem Ungleichgewicht.

Symptome
Bei jedem Menschen können die Symptome unterschiedlich stark und anders ausgeprägt sein. Die schwere der Krankheit hängt davon ab, wie viel Laktase im Darm gebildet werden kann und wie viel Milchzucker vom Betroffenen aufgenommen wird. Die Symptome treten fünfzehn bis dreißig Minuten nach der Einnahme von Milchzucker auf. Manche Betroffene merken die Symptome aber auch erst nach ein bis zwei Stunden. Eine Laktoseintoleranz löst sehr oft Verdauungsstörungen aus. Darunter fallen Bauchkrämpfe und Blähungen. Außerdem fühlt sich der Bauch aufgebläht an. Häufig kann der Betroffene auch unter Darmgeräusche, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen leiden. Neben der gestörten Verdauung können auch Kopfschmerzen, Schwwindel, Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen, Herklopfen und Gelenkschmerzen auftreten. Diese Beschwerden gehören aber eher zu den Folgen der schon oben genannten Symptome. Psychische Belastungen können diese Symptome noch zusätzlich verstärken. Es wird sogar vermutet, dass eine Laktoseintoleranz selbst, auch durch eine angeschlagene Psyche ausgelöst werden kann. Dies ist jedoch vorerst nur eine These und konnte noch nicht bewiesen werden. In schlimmeren Fällen kann es zusätzlich zu Mangelerscheinungen kommen, wie etwa der Mangel an Mineralstoffen, Vitaminen und Kohlenhysraten. Damit verbunden ist häufig eine Gewichtsabnahme.

Diagnose
Bevor eine Laktoseintoleranz nachgewiesen werden kann, wird der Arzt den Betroffenen auf andere Krankheiten untersuchen, die aber ähnliche Symptome aufrufen. Darunter fallen unter anderem Allergien, Reizdarm oder eine Fruchtzucker-Unverträglichkeit. Dem Arzt hilft es, wenn der Patient eine Art Tagebuch über seine Ernährung führt. Dabei soll er aufschreiben was er gegessen hat und ob mögliche Symptome die Folge waren. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer körperlichen Untersuchung und zu verschiedenen Tests, darunter fallen oft der Wasserstoffatemtest, ein Gentest oder ein Laktose-Toleranz-Test. In manchen Fällen kommt es auch zu einer Entnahme von Gewebe des Dünndarms.

Behandlung
Der erste Schritt, um die Beschwerden so gering wie möglich zu halten, ist das Vermeiden von Milchzucker. Der Betroffene sollte nur so viel Milchzucker zu sich nehmen, wie er auch verträgt. Nach einer erfolgreichen Untersuchung ist es möglich zu ermitteln, wie viel Milchzucker aufgenommen werden darf. Wichtig ist dazu eine ausgewogene Ernährung. Ein Arzt und eine Ernährungsberatung können hierbei eine große Unterstützung sein. Der Patient sollte zudem auf Alternativ-Produkte zurückgreifen. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an laktosefreien Lebensmitteln. Ist eine Laktoseintoleranz erblich bedingt, ist es nicht möglich den Darm durch Medikamente oder ähnlichem zur Laktaseproduktion anzuregen. Allerdings kann das Enzym durch Mikroorganismen hinzugefügt werden. Dies geschieht durch Pulver, Kautabletten oder Kapseln. Diese Mittel werden in der Regel zusammen mit dem Milchzucker eingenommen. Eine weitere Empfehlung wären probiotische Substanzen. Dies sind lebende Bakterien und Pilze, die häufig in milchsäurehaltigen Lebensmitteln auftauchen, wie zum Beispiel im Naturjoghurt. Die Bakterien und Pilze regen den Darm und und können den Milchzucker verdauen. Was jedoch für den Patienten geeignet ist, muss individuell von einem Arzt untersucht werden.

Wird die Laktoseintoleranz durch andere Krankheiten ausgelöst, wie etwa eine Darmentzündung, kann die Unverträglichkeit auch nach Besserung der anderen Erkrankung nachlassen. Dabei hilft oft eine angepasste Diät und Ernährungsumstellung.


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