Der Krankheit kann man mit einfachen Mitteln vorbeugen, dazu zählt beispielsweise die Impfung gegen das Polio-Virus. Das Virus ist in Deutschland nur noch sehr selten auffindbar. Jedoch kann das Virus aus anderen Ländern eingeschleppt werden. Beschließt man sich zu einer Impfung, sollte dies schon im Säuglingsalter stattfinden. Die Zeit, in der man Säuglinge impfen lässt, liegt zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr, wobei die Impfdosen in mehreren Abständen verabreicht werden. Nach 10 Jahren sollte die Impfung wiederholt werden.
Ursachen
Das Virus kann sich bis auf die Nervenzellen ausbreiten und dort für Entzündungen sorgen. Hält die Entzündung zu lange an oder ist diese zu schwerwiegend, kann die befallene Nervenzelle für eine befristete Zeit oder
auch langfristig zerstört werden. Am Häufigsten sind Nerven betroffen, die in Verbindung mit den Muskeln stehen. Sind diese Nerven beschädigt, gelangen die Informationen der Muskeln nur noch schwach oder gar nicht
mehr bis zum Gehirn. Das hat die Auswirkung, dass die Muskeln nicht mehr angespannt werden können und nicht mehr richtig bewegt werden können.
Symptome
In den meisten Fällen bleiben die Symptome unbemerkt oder entwickeln sich erst gar nicht. Ist die Infektion überstanden, baut der Körper eine Immunität gegen das Virus auf, mit dem sie sich angesteckt hatten. Da es
aber mehrere Typen des Polio-Virus gibt, ist die entstandene Immunität kein hundertprozentiger Schutz gegen die Krankheit. Da es mittlerweile aber eine Impfung gegen diese Erreger gibt, kann ein guter Schutz geboten
werden.
Nicht immer verläuft die Krankheit so harmlos. Erkrankte Personen zeigen nach etwa sieben bis dreißig Tagen die ersten Symptome, die Symptomen einer Grippe gleichen. Sie bekommen Fieber und leiden durch eine Entzündung des Magen-Darm-Traktes an Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Oft treten auch Kopfschmerzen und Muskelschmerzen auf. In manchen Fällen wirkt der Nacken steif und es treten starke Rückenschmerzen auf. Die Symptome klingen nach einigen Tagen wieder ab, doch in seltenen Fällen breitet sich das Virus so stark aus, dass es Rückenmark und Gehirn befällt. Passiert dies, kann es zu den typischen Lähmungen der Muskeln kommen. Sie können sich schlagartig oder über einen langen Zeitraum hinweg entwickeln. Bei den meisten Betroffenen leidet überwiegend eines der beiden Beine unter dem Virus. Aber auch die Arme und der Rumpf können unter der Krankheit in Mitleidenschaft gezogen werden. Eher selten sind die Schluckmuskulatur oder das Zwerchfell betroffen. Verläuft die Krankheit schwerwiegend, können in einigen Fällen Schädigungen und Behinderungen zurück bleiben. Die Muskellähmungen können im schlimmsten Fall ein Leben lang bestehen bleiben oder sich nur langsam zurückbilden. Betroffene leiden in dem Fall oft unter Verkümmerungen der Muskeln. Die Beine und auch die Arme können sich im Verlauf der Krankheit verformen.
Da Kinderlähmung ansteckend ist, sollte bei Verdacht ein Arzt oder Krankenhaus aufgesucht werden. Dort wird der Patient isoliert und entsprechend behandelt. So kann der Patient beispielsweise künstlich beatmet werden, sollten Schluck- oder Atembeschwerden bestehen.
Sind Betroffene wieder gesund, kann viele Jahre später erst das sogenannte Post-Polio-Syndrom entstehen. Hierbei treten Muskelschwund, Schmerzen in der Muskulatur und regelmäßige Lähmungen. Dieser Zustand wird im Laufe der Zeit chronisch und stetig schlimmer. Dieser Krankheitsverlauf wird so erklärt, dass Nervenzellen die Aufgabe der abgestorbenen Zellen übernehmen und sie nach einiger Zeit überfordert sind. Dies führt dazu, dass die Nervenzellen schneller altern.
Diagnose
Der Arzt kann bereits mithilfe einer Stuhlprobe oder mit einem Abstrich das Polio-Virus nachweisen. Um nachweisen zu können, ob das Virus bereits das Rückenmark und das Gehirn befallen hat, wird dem Patienten
Nervenwasser abgenommen. Eine weitere Untersuchungsmöglichkeit ist die Blutuntersuchung. Im Blut lassen sich die Erreger ebenfalls, durch die Bildung von Antikörpern, nachweisen.
Behandlung
Ein Mittel, was das Polio-Virus bekämpft, gibt es bisher nicht. Es gibt lediglich Medikamente, die die Symptome lindern können. Kommen Muskelschmerzen auf, können diese mit passenden Schmerzmitteln gelindert
werden. Auch Wärme hilft in vielen Fällen bei Schmerzen. Ist es dem Patienten nicht mehr möglich richtig zu essen oder zu atmen, kann er in einem Krankenhaus behandelt und unterstützt werden. Die Behandlung
findet dann meist auf der Intensivstation statt. Ist die Krankheit überstanden, kann es mehrere Jahre dauern, bis sich der Betroffene wieder erholt hat. Um den Heilungsprozess zu unterstützen, kann eine Physiotherapie
verordnet werden. Fällt das Gehen oder Stehen besonders schwer, können operative Maßnahmen durchgeführt werden, bei denen das Muskelgewebe entnommen oder anders platziert wird.