Ursachen
Die Ursachen für einen Ischiasschmerz können sehr unterschiedlich und vielseitig sein. Unter anderem kann der Schmerz durch Verspannungen in den Muskeln, durch einen Bandscheibenvorfall bzw. eine Bandscheibenvorwölbung oder durch blockierte Wirbel ausgelöst werden. Die häufigste Ursache für einen Ischiasschmerz ist jedoch ein eingeklemmter Ischiasnerv oder aber dessen eingeklemmte Nervenwurzel. Wird der Nerv eingeklemmt, treten die Schmerzen sehr plötzlich auf. Oft sind Verformungen oder andere Veränderungen der unteren Bandscheiben der Lendenwirbelsäule für das Einklemmen des Ischiasnervs verantwortlich. Die Bandscheiben liegen im Normalfall zwischen den einzelnen Wirbeln und schützen die Wirbel und die Wirbelsäule vor Reibungen und zu starken Schwingungen. Kommt es aber zu einem erhöhten Druck, wie es beispielsweise während des Bückens und Hebens der Fall sein kann, kann es zu einem Bandscheibenvorfall oder zu einer Bandscheibenvorwölbung kommen. Je nachdem welche Bandscheiben und Wirbel betroffen sind, kann somit auch der Ischiasnerv eingeklemmt werden. Eine weitere Ursache für einen Ischiasschmerz können verschleißte Gelenke der Wirbel sein. Auch eine geschwächte Wirbelsäule oder ein verengter Wirbelkanal können Ischiasschmerzen begünstigen.
Ischiasschmerzen können auch vor allem in der Schwangerschaft auftreten. In den letzten Schwangerschaftsmonaten kann das ungeborene Baby so stark gegen den Ischiasnerv gedrückt werden, dass Schmerzen verursacht werden. Eine eher seltene Ursache ist die Entzündung des Ischiasnervs. Dies kann unter anderem bei einer Gürtelrose der Fall sein.
Symptome
Das Hautmperkmal der Ischiasschmerzen sind die Rückenschmerzen die bis in das Bein ausstrahlen. Die Schmerzen beginnen im unteren Bereich des Rückens, an der Lendenwirbelsäule. Häufig strahlen die Schmerzen in den Po und bis in das Bein aus. Durch verschiedene Bewegungen können die Schmerzen verstärkt werden. Auch bei Husten oder Niesen werden die Schmerzen schlimmer. Ein weiteres typisches Symptom des Ischias ist der plötzlich auftretende Schmerz. Die Schmerzen sind hierbei sehr stark und werden als ein unangenehmes Ziehen oder Reißen wahrgenommen. In einigen Fällen tritt der Ischiasschmerz zusammen mit einem Hexenschuss auf, der ebenfalls starke Schmerzen verursacht.
Neben den typischen Schmerzen können Verspannungen der Muskeln und eine verminderte Beweglichkeit auftreten. Zudem können andere Störungen vorkommen, wie etwa ein Taubheitsgefühl bishin zur Lähmung oder ein Kribbeln in den betroffenen Körperbereichen. Handelt es sich um einen schwerwiegenden Ischiasschmerz, kann es außerdem zu Verdauungsstörungen kommen, wie etwa eine Blasen- und/oder Darmschwäche bishin zu einer vollständigen Inkontinenz.
Diagnose
Einen Ischiasschmerz nachweisen zu können ist für einen Arzt relativ einfach und erfolgt schnell. In einem Gespräch befragt der Arzt den Patienten, bei dem unter anderem die Schilderung des Zeitraums, in dem der Schmerz entstanden ist, des Bereichs wo sich der Schmerz äußert und ob dieser bis in das Bein ausstrahlt und ob bereits zuvor Ischiasschmerzen aufgetaucht sind oder ob ein Bandscheibenvorfall vorlag, wichtig sind. Im Anschluss des Gesprächs findet eine körperliche Untersuchung statt. Währenddessen prüft der Arzt wie beweglich der Patient ist, wie er auf den Schmerz reagiert und ob andere Symptome vorhanden sind, wie etwa ein Taubheitsgefühl. Neben der eigentlichen Diagnose ist es auch wichtig, die Hauptursache des Ischiasschmerzes herauszufinden, damit eine gezielte Therapie stattfinden kann. Um die Ursache herauszufinden sind unter anderem Röntgenaufnahmen, Ultraschalluntersuchungen, Blutuntersuchungen und eine Computer- bzw. Kernspintomographie hilfreich.
Behandlung
Ziel der Behandlung ist es zunächst die Schmerzen im Ischiasnerv zu beseitigen und die Ursache zu bekämpfen. Häufig werden schmerzlindernde Medikamente über einen kurzen Zeitraum verschrieben, um dem Patienten den Alltag wieder erleichtern zu können. Die Wirkstoffe können über Tabletten oder Spritzen verabreicht werden. Für kurze Zeit kann sich der Patient auch körperlich schonen und die schmerzenden Bereiche des Körpers wärmen. Allerdings sollte beachtet werden, dass sich körperliche Aktivitäten, sofern es die Schmerzen zulassen, positiv auf den Ischiasschmerz auswirken. Bei sehr starken Ischiasschmerzen, kann der Arzt dem Patienten ein starkes entzündungshemmendes Mittel verabreichen oder aber die schmerzenden Stellen mithilfe eines Betäubungsmittels betäuben. Mit dieser Behandlungsmethode werden die Schmerzen zwar über einen längeren Zeitraum gelindert oder auch ganz beseitigt, jedoch können auch einige Nebenwirkungen auftreten. Um langfristig Ischiasschmerzen in den Griff zu bekommen, ist ausreichende körperliche Bewegung und geeigneter Sport wichtig. Dabei ist es wichtig vor allem die Rückenmuskulatur zu stärken. In einigen Fällen ist zudem die Krankengymnastik sehr gut geeignet. Treten wiederholt Ischiasschmerzen und Bandscheibenvorfälle auf, kann ein operativer Eingriff erfolgen. Doch nicht immer muss ein Ischiasschmerz behandelt werden, da dieser oft nach einigen Tagen von allein wieder abklingt.