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Hörsturz

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Tritt ein Hörsturz auf, kommt es ganz plötzlich zu Problemen des Gehörs. Diese äußern sich durch Schwerhörigkeit oder Taubheit. In sehr seltenen Fällen können auch beide Ohren gleichzeitig betroffen sein. Sind beide Ohren gesund, werden sämtliche Töne, Stimmen und Geräusche aufgenommen, die durch den Gehörgang in das Mittelohr geleitet werden. Die Signale werden über das Trommelfell und die Gehörknöchelchen an das Innenohr weitergeleitet. Im Anschluss werden die aufgenommenen Geräusche in elektrische Nervensignale umgewandelt, die zum Gehirn gelangen. Bei einem Hörsturz erreichen die Geräusche zwar noch das Innenohr, doch die Signale werden danach nicht mehr richtig zum Gehirn weiter geleitet. Nicht immer müssen Beschwerden und Hörverlust einen Hörsturz bedeuten. Auch eine Mittelohrentzündung kann ähnliche Beschwerden hervorrufen. Von einem Hörsturz sind Frauen und Männer gleichermaßen betroffen. Häufig erleiden Menschen einen Hörsturz besonders zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Bei Kindern ist ein Hörsturz eher ausgeschlossen und kommt nur in sehr seltenen Fällen vor.

Ursachen
Zwar gibt es viele Theorien darüber, wie es zu einem Hörsturz kommen kann, jedoch konnte keine bisher wirklich bewiesen werden. Es wird beispielsweise vermutet, dass Durchblutungsstörungen oder Infektionen einen Hörsturz begünstigen können. Kommt es zu Durchblutungsstörungen könnten die Haarzellen nicht mehr ausreichend versorgt werden, weshalb sie nicht mehr vollständig funktionstüchtig sind. Vermutet wird außerdem, dass ein Hörsturz auch dann entstehen kann, wenn die Haarzellen oder Nervenzellen an sich bereits geschädigt sind. Eine weitere Theorie ist, dass sich zwei Flüssigkeiten, die sich generell im Innenohr befinden, falsch zusammensetzen und es dadurch zu einem Hörverlust kommt. Auch Stress kann scheinbar der Auslöser für einen Hörsturz sein. Stress kann allgemein negative Auswirkungen auf den menschlichen Körper und auch auf das Gehörorgan haben. Dass Stress jedoch eine eindeutige Ursache für einen Hörsturz sein kann, wurde bislang noch nicht nachgewiesen. Entstehen Gehörprobleme, die durch äußere Einflüsse, wie etwa durch einen lauten Knall, ausgelöst werden, handelt es sich nicht um einen Hörsturz sondern um eine Schallempfindungsschwerhörigkeit. Erst wenn die Ursache nicht genau ermittelt werden kann, wird von einem Hörsturz gesprochen.

Symptome
Tritt ein Hörsturz auf, bemerkt der Betroffene direkt, dass er auf dem geschädigten Ohr schwerhörig wird. Dieser Zustand entsteht ganz plötzlich und wird innerhalb weniger Sekunden oder Minuten, selten auch Stunden, schlimmer. Der Hörverlust kann sehr unterschiedlich ausfallen. So kann die Schwerhörigkeit so gering sein, dass der Betroffene sie gar nicht erst wahrnimmt oder aber der Betroffene ist vollständig taub auf dem betroffenen Ohr. Ein weiteres Symptom ist ein verändertes Hören. Da bei einem Hörsturz nur noch ein Ohr normal funktioniert, kommt es dazu, dass Betroffene Geräusche doppelt hören. Stimmen, Musik und ähnliches werden anders wahrgenommen als zuvor. Betroffene können außerdem nicht mehr gut einschätzen aus welcher Richtung die Geräusche kommen, denn dazu sind normalerweise zwei funktionstüchtige Ohren nötig. Bei einem Hörsturz klingen für den Betroffenen vor allem laute Geräusche und Stimmen sehr stöhrend und unangenehm. In manchen Fällen tritt außerdem eine Art pelziges Gefühl in der Ohrmuschel auf und ein Druckgefühl innerhalb des Ohrs entsteht. Betroffene leiden zudem häufig unter unangenehmen Ohrgeräuschen, auch Tinnitus genannt. Diese äußern sich durch ein Rauschen oder Pfeifen. In manchen Fällen leiden Betroffene auch an Schwindelanfällen. Treten alle Symptome gemeinsam auf, könnte dies jedoch auch für eine andere Krankheit sprechen, weshalb in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden sollte.

Diagnose
Zwar ist ein Hörsturz nicht lebensbedrohlich und muss auch nicht sofort behandelt werden, allerdings sollte ein Arztbesuch auch nicht zu lange auf sich warten lassen, denn es könnten sich auch andere Ursachen oder Krankheiten hinter den Symptomen verbergen. Betroffene sollten einen "HNO-Arzt, also einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt, aufsuchen. Zunächst befragt der Arzt den Patienten nach seinen Beschwerden, der gesamten Krankheitsgeschichte und dem Krankheitsverlauf. Wichtig zu wissen ist außerdem, ob und welche Medikamente eingenommen wurden, denn manche Mittel können Störungen des Gehörs verursachen. Nach dem Gespräch findet eine körperliche Untersuchung statt, bei dem das Ohr mit speziellen Werkzeugen begutachtet wird. Im Anschluss wird das Gehör an sich überprüft. Dafür kommen verschiedene Tests in Frage.

Der Arzt kann beispielsweise mit einer Stimmgabel herausfinden, wo sich die Schäden im Ohr befinden. Dafür schlägt der Arzt die Stimmgabel an bis sie erklingt. Dabei wird sie an verschiedenen Stellen am Kopf des Patienten gehalten und später auch am Ohr. Dem Patienten werden währenddessen Fragen gestellt, beispielsweise wie lange er den Klang hört. Je nach Testergebnis kann der Arzt feststellen, ob es sich um einen Hörsturz handelt und in welcher Art und Weise eine Störung des Gehörs vorliegt.

Behandlung
Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden, die individuell am Patienten angepasst werden sollten. Da die Ursache für einen Hörsturz in den meisten Fällen nicht geklärt werden kann, ist es nicht immer einfach eine geeignete Therapie zu finden. Ist der Hörsturz kaum zu bemerken und schränkt er den Patienten kaum bis gar nicht ein, wird oft mit einer Behandlung gewartet, denn ein leichter Hörsturz verschwindet oft wieder von allein. Zur Therapie gehört unter anderem die Verabreichung von Kortison, was entzündungshemmend wirkt. Kortison wird entweder als Tablette verschrieben oder aber es wird mithilfe einer Spritze direkt in das betroffene Ohr gespritzt. Bei dieser Behandlung kann es jedoch zu Mittelohrentzündungen kommen. In manchen Fällen kann auch ein kleines Loch im Trommelfell zurückbleiben. Findet die Behandlung in einer Klinik statt, was nicht immer der Fall sein muss, wird dem Patienten oft ein Betäubungsmittel verabreicht, was positive Auswirkungen auf die Sinneszellen des Gehörs haben soll. Diese Behandlungsmethode kann aber auch schwerwiegende Folgen haben, sofern sie nicht richtig ausgeführt wird. So können in ungünstigen Fällen Herzrythmusstörungen, Krampfanfälle oder schwere Kreislaufstörungen entstehen.

Weitere Behandlungsmethoden sind die Blutreinigung oder auch Blutwäsche genannt und die hyperbare Sauerstofftherapie. Bei einer Blutwäsche wird das Blut des Patienten über einen Schlauch in ein spezielles Gerät geleitet, was Bestandteile herausfiltert. Während einer hyperbaren Sauerstofftherapie befinden sich die Patienten in einer Druckkammer, in der sich reiner Sauerstoff befindet. Dieses Verfahren wird jedoch oft nicht von den Krankenkassen übernommen und muss somit vom Patienten selbst bezahlt werden.

Eine damalige Therapie, die rheologische Therapie, ist seit 2014 in Deutschland nicht mehr zugelassen. Hierbei handelte es sich um eine Therapie bei der dem Patienten Infusionen verabreicht wurden, die den Blutfluss antreiben sollten.


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