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Herzklappenfehler

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Bei einem Herzklappenfehler kann es beispielsweise zu einer Klappeninsuffizienz oder zu einer Klappenstenose kommen. Es können verschiedene Bereiche des Herzens betroffen sein, weshalb es für jeden auch eine andere Bezeichnung gibt. Bei der Klappeninsuffizienz kann sich die Herzklappe nicht mehr richtig schließen. Bei einer Klappenstenose liegt eine Verengung der Herzklappe vor. Funktioniert das Herz ohne Probleme, ist die linke Herzkammer für den Transport von sauerstoffreichem Blut zuständig, welches in den Kreislauf des Körpers gelangt. Die rechte Herzkammer hingegen ist für das sauerstoffarme Blut zuständig, was aus dem Kreislauf zurückfließt und in den Kreislauf der Lunge befördert wird. Daraufhin werden die Herzkammern erneut mit Blut gefüllt und ein regelmäßiger Kreislauf entsteht. Um einen Herzklappenfehler handelt es sich dann, wenn diese Funktionen auf irgendeine Weise gestört sind und sich die Herzklappen nicht mehr richtig schließen können oder diese zu verengt sind. In schwerwiegenden Fällen kann die Folge eines Herzklappenfehlers eine Herzschwäche sein. Unbehandelt kann ein Herzklappenfehler unter Umständen auch lebensbedrohlich werden. Welche Behandlung in Frage kommt, wird bei jedem Patienten individuell entschieden.

Für jede Art des Herzklappenfehlers gibt es verschiedene Bezeichnungen. Spricht man von einer Aortenklappenstenose, handelt es sich um eine Verengung der Aortenklappe. Ist diese undicht, bezeichnet man diesen Zustand als Aortenklappeninsuffizienz. Die Mitralklappeninsuffizienz und Mitralklappenstenose betreffen hingegen die Mitralklappe. Bei der Trikuspidalinsuffizienz und Trikuspidalstenose ist die Trikuspidalklappe betroffen. Sie befindet sich zwischem dem rechten Vorhof und der rechten Herzkammer. Eine Trikuspidalstenose ist jedoch äußerst selten. Zuletzt gibt es noch die Pulmonalstenose und die Pulmonalinsuffizienz. Die Pulmonalklappe liegt zwischen der rechten Herzkammer und der Lungenstrombahn und besitzt drei halbrunde Klappentaschen. Diese Art von Herzklappenfehler ist in den meisten Fällen angeboren.

Ursachen
Eine mehrerer Ursachen ist die Entzündung der Herzklappen durch Bakterien. Eine bakterielle Infektion kann auch dann für einen Herzklappenfehler sorgen, wenn die Entzündung in einem anderen Bereich des Körpers entstanden ist, wie etwa im Mundraum bei einer Zahnwurzelentzündung. Bei einer Zahnwurzelbehandlung können die Bakterien in die Blutbahn gelangen und die Herzklappen schädigen. Unbehandelt kann eine bakterielle Infektion, die die Herzklappen in irgend einer Weise betrifft, schnell zu einer lebensbedrohlichen Situation werden. Bei älteren Menschen ist die häufigste Ursache die Aortenklappenstenose. Ist beispielsweise eine Aortenklappenanomalie angeboren, kann dies in den späteren Lebensjahren für Verkalkungen und eine Verengung der Herzklappen sorgen und einen Herzklappenfehler hervorrufen. Trat bereits ein Herzinfarkt auf, kann dies bei einer Person ebenfalls zu einem Herzklappenfehler führen. Hierbei ist die Folge oft die Verengung der Herzklappe, da bei einem Herzinfarkt Herzmuskelgewebe zerstört wird.

Symptome
Je nach Schweregrad der Beschwerden, wird die Krankheit in verschiedene Stufen zugeordnet. Ist der Herzklappenfehler nur leicht bis mittelgradig ausgeprägt, ruft er nie oder nur selten Symptome hervor. Was jedoch nicht heißt, dass er in jedem Fall unbehandelt bleiben kann. Ein häufiges Symptom bei einem Herzklappenfehler ist die rasche körperliche Erschöpfung, weshalb Betroffene nur gering leistungsfähig sind. Dieser Zustand tritt zunächst jedoch nur bei körperlicher Belastung auf. Die Erschöpfung äußert sich vor allem durch Kurzatmigkeit, einem erhöhten oder auch unregelmäßigen Puls, schnell auftretende Müdigkeit und in manchen Fällen auch Schwindel. Je nach betroffener Herzklappe kann es auch zu Ohnmachtsanfällen und Wasseransammlungen im Körper, vor allem im Bauchbereich, kommen. Ist der Betroffene an einer Mitralstenose erkrankt, taucht bereits eine Atemnot auf, wenn der Körper im Ruhezustand ist und keinerlei Anstrengung vorliegt. Ein häufig auftretendes Symptom ist hierbei zusätzlich ein schneller und unregelmäßiger Puls, der meist durch ein Vorhofflimmern verursacht wird. Bei einer Mitralinsuffizienz kommt es verhäuft zur schnellen Ermüdung. Der Betroffene ist recht kurzatmig bei körperlicher Belastung. Oft kommt es auch zu rasselnden Geräuschen der Lunge während des Atmens, die in vielen Fällen auch zu hören sind.

Diagnose
Oft kommt es vor, dass ein Herzklappenfehler durch Zufall während einer Routineuntersuchung von einem Arzt entdeckt wird, sofern er zuvor keine Symptome verursacht hat. Ein Arzt kann während des Abhorchens mit einem Stethoskop die für einen Herzklappenfehler typischen Klappengeräusche hören. Für eine sichere Diagnose eignet sich vor allem die Ultraschalluntersuchung des Herzens. Zusätzlich wird oft auch ein EKG verordnet um eine eindeutige Diagnose stellen zu können. Um genaue Ergebnisse des Schweregrads der Krankheit zu ermitteln oder aber auch die Funktion des Herzens nachzuweisen, kann die Untersuchung mithilfe eines Herzkatheters erfolgen. Treten diese Symptome bei einer Aortenstenose auf, sollte mit der Behandlung nicht zu lange gewartet werden, da Komplikationen auftreten können.

Behandlung
Bei einem Herzklappenfehler kommen mehrere Behandlungsmethoden in Frage. Welche jedoch in Frage kommt hängt meist von dem Schweregrad der Krankheit ab und wie stark der Patient durch die Beschwerden eingeschränkt wird. Aber auch wenn keine Beschwerden vorliegen, sollte mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden, ob eine rechtzeitige Behandlung nicht doch sinnvoll wäre. Ist ein Herzklappenfehler bekannt, sollten regelmäßige Arztbesuche und Kontrolluntersuchungen stattfinden. Findet eine Behandlung mit Medikamenten statt, sollte beachtet werden, dass der Herzklappenfehler dadurch nicht behandelt oder sogar geheilt werden kann. Lediglich die Beschwerden und Entzündungen können dadurch gelindert oder beseitigt werden. Um den Herzklappenfehler selbst zu behandelt, ist in den meisten Fällen ein operativer Eingriff nötig. Bei einer Operation können entweder die Herzklappen erhalten bzw. rekonstruiert oder aber komplett ersetzt werden. Bei einem Ersatz der Herzklappen können entweder mechanische oder biologische Herzklappen eingesetzt werden. Mechanische Herzklappen bestehen aus einem speziellen Kunststoff und sind langfristig haltbar. Biologische Herzklappen sind für viele Patienten eine gute Alternative, denn sie geben keine Geräusche ab und sind aus tierischem Gewebe, meist Herzklappen vom Schwein oder Herzbeutel vom Rind, hergestellt. Sie haben allerdings den Nachteil, dass sie nur knapp 10 Jahre halten und danach erneuert werden müssen.

Nach der Behandlung sollte bei dem Einsetzen einer mechanischen Herzklappe darauf geachtet werden, wie die Blutgerinnung verläuft. Wenn nötig, sollten rechtzeitig gerinnungshemmende Meidkamente eingenommen werden. Bei den biologischen Herzklappen ist dies nicht nötig, denn sie lösen in den meisten Fällen keine starke Blutgerinnung aus. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass keine bakteriellen Infektionen entstehen, denn nach der Operation sind die neuen Herzklappen dafür besonders stark anfällig. In der Regel finden nach der Operation einige Nachuntersuchungen bei dem behandelnden Arzt statt, die auch unbedingt wahrzunehmen sind, da es nach dem Eingriff zu Komplikationen kommen kann.


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