Ursachen
Der Hauptauslöser einer Zahnfleischentzündung ist eine schlechte Zahnpflege. Im Mund leben hunderte verschiedene Arten von Bakterien, die in der Regel keine Probleme darstellen. Bei einer mangelhaften Mundhygiene können sich die Bakterien doch so stark vermehren, dass sie für den Menschen ungesund werden und Entzündungen auslösen. Essensreste bieten für Bakterien die perfekte Nahrung. Die Bakterien bilden dann den Zahnbelag, auch Plaque genannt, der sich vor allem zwischen Zahn und Zahnfleisch festsetzt. Im Zahnbelag vermehren sich die Bakterien besonders stark und geben zusätzlich Giftstoffe ab, die den Zähnen und dem Zahnfleisch schaden. Wird Plaque nicht rechtzeitig entfernt kann daraus Zahnstein entstehen. Dies passiert wenn sich Mineralstoffe des Speichels im Zahnbelag absetzen. Der Zahnbelag verfestigt sich anschließend. Ist Zahnstein entstanden können sich die Bakterien auf der rauen Oberfläche noch leichter und schneller vermehren. Oft breiten sich die Bakterien in den Zahnzwischenräumen und zwischen Zahn und Zahnfleisch aus. In diesem Stadium kann bereits eine Parodontitis entstehen.
Neben einer schlechten Mundhygiene, können auch noch andere Faktoren eine Zahnfleischentzündung begünstigen. Dazu zählen Stress, Rauchen, ein schwaches Immunsystem und ein schwacher Speichelfluss. Frauen in der Schwangerschaft haben ebenfalls ein höheres Risiko eine Zahnfleischentzündung zu erleiden, da durch Hormone das Zahnfleisch anschwellen kann, was wiederum eine Entzündung hervorrufen kann.
Manche Medikamente sorgen ebenfalls für das Anschwellen von Zahnfleisch. Oft sind es Arzneimittel, welche das Immunsystem abschwächen.
Symptome
Ist das Zahnfleisch entzündet, ist es in der Regel geschwollen und gerötet, da die Durchblutung während der Entzündung verstärkt wird. In vielen Fällen fängt es schon bei leichten Berührungen an zu bluten, wie etwa beim Zähneputzen oder bei gewissen Nahrungsmitteln. Ein zu fester Druck während des Zähneputzens reizt die Schleimhaut, weshalb sie zusätzlich anfängt zu Bluten. Aber nicht in allen Fällen kommt es zu Zahnfleischbluten. Vor allem bei Rauchern bleibt dieses Symptom häufig aus, da das Zahnfleisch bei ihnen schwächer durchblutet wird. Hält die Entzündung länger an, kann sich das Zahnfleisch zurückbilden bis die Zahnhälse freiliegen. Verfärbt sich das Zahnfleisch im Verlauf wieder zu einem hellen rosa, muss dies nicht unbedingt ein Zeichen dafür sein, dass sich die Entzündung zurück zieht. Zu Beginn löst die Entzündung keine Schmerzen aus. Besteht die Entzündung jedoch länger und tritt häufiger wiederholt auf, können starke Schmerzen aufkommen. Viele Betroffene leiden zudem unter unangenehmen Mundgeruch.
Bei schwerwiegenden Fällen können außerdem Eiterbildungen auftreten, die sich unter dem Zahnfleisch ansammeln und früher oder später austreten. Zusätzlich können die benachbarten Lymphknoten anschwellen. Bei einer fortgeschrittenen Zahnfleischentzündung kann sich die Entzündung außerdem auf die Mundschleimhaut ausbreiten.
Diagnose
Ein Zahnarzt sollte aufgesucht werden, wenn eine Zahnfleischentzündung etwa nach einer Woche nicht abklingt.
Während der Untersuchung können Zahnärzte bereits mit bloßem Auge eine Gingivitis erkennen, da Zahnfleischform und Farbe stark verändert sind. Mithilfe einer Sonde überprüft der Zahnarzt den Zustand des Zahnfleisches und auch, ob sich bereits Zahnfleischtaschen gebildet haben, denn dort können sich Bakterien besonders stark ansiedeln und vermehren. Zu der Untersuchung gehört außerdem die Abmessung der Spalten, die zwischen Zahn und Zahnfleisch entstanden sind, da zunächst eine Parodontitis ausgeschlossen werden muss. Ist bereits eine Parodontitis entstanden, muss diese behandelt werden. Oft fängt das Zahnfleisch durch die Untersuchung an unterschiedlich stark zu bluten, was einen Hinweis auf die Schwere der Entzündung geben kann.
In manchen Fällen legt der Zahnarzt zusätzlich ein Röntgenbild an oder untersucht den Speichel, da Speichelfluss und Stoffe im Speichel eine Gingivitis begünstigen können.
Behandlung
Oft kann eine Zahnfleischentzündung mit einer regelmäßigen und guten Zahnhygiene behandelt werden. Dies bedeutet, dass die Zähne mindestens zwei Mal täglich etwa drei Munten geputzt werden sollten. So werden die Zahnbeläge entfernt, weshalb sich Bakterien nur noch schwach vermehren. Zudem ist es wichtig die Zahnzwischenräume täglich zu säubern. Dafür stehen unterschiedliche Hilfsmittel zur Verfügung, wie etwa Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten. Ab und zu sollte auch eine Mundspüllösung benutzt werden um die Bakterienanzahl einzudämmen.
Einer Zahnfleischentzündung kann zusätzlich vorgebeugt werden, wenn man die vorgeschriebenen Kontrollbesuche bei einem Zahnarzt wahrnimmt. Dort wird entstandener Zahnstein entfernt und der Belag gründlich entfernt.
Sollte eine Gingivitis nicht schnell wieder verschwinden, sollte die Behandlung von einem Zahnarzt übernommen werden. Meistens reicht eine gründliche Spülung und eine Medikamentenzufuhr, oft in Form einer Salbe, aus um die Entzündung in den Griff zu bekommen.
Ein paar wenige Maßnahmen können eine Entzündung verhindern. Hat man säurehaltige Nahrung zu sich genommen, sollte mit dem Zähneputzen etwa eine halbe Stunde gewartet werden, da ansonsten der Zahnschmelz mit abgeschrubbt werden könnte. Auf das Rauchen sollte verzichtet werden um Zähne und Zahnfleisch zu schonen. Zusätzlich kann man die Zähne und das Zahnfleisch mit einer ausgewogenen Ernährung schonen. Dazu gehört auch die geringe Aufnahme von zuckerhaltigen Lebensmitteln. Wer dennoch nicht auf süße Speisen verzichten möchte, kann auf geeignete Kaugummis zurückgreifen. Zahnpflegekaugummis enthalten Inhaltsstoffe, die den Stoffwechsel der Bakterien negativ beeinflussen und den Speichelfluss anregen. Durch den Speichelfluss lösen sich Essensreste besser und werden schneller von den Zähnen entfernt.