Ursachen
Bisher sind die genauen Ursachen einer Fibromyalgie unbekannt. Wahrscheinlich ist jedoch, dass mehrere Faktoren aufeinander treffen und die Krankheit somit begünstigen können. Eine Ursache wurde mittlerweile ausgeschlossen - bei der Krankheit handelt es sich nicht um eine Entzündung der Muskeln oder Gelenke. Auch eine rheumatologische Ursache wurde bereits ausgeschlossen. Forscher gehen davon aus, dass es sich bei einer Fibromyalgie um eine Funktionsstörung handelt, bei der die Gelenke und Muskeln nicht ausgeglichen miteinander interagieren und somit für eine fehlerhafte Kommunikation sorgen. Erwähnenswert ist außerdem, dass die Krankheit auf Dauer keinerlei körperliche Schäden hinterlässt. Gelenke, Muskeln und auch Sehnen bzw. Bänder nehmen keinen langfristigen Schaden an. Dies bedeutet, dass der Erkrankte zwar mit der Krankheit leben muss, sie ihn aber in keinster Weise körperlich zeichnet. Auch die Lebensdauer ist von der Krankheit nicht betroffen.
Symptome
Das auffälligste Symptom einer Fibromyalgie sind starke Schmerzen in verschiedenen Teilen des Körpers. Oft tauchen diese in der Brust oder im Bauch, an den Armen, an den Beinen, im Nacken und/oder im Rücken auf. Die Schmerzen halten im Durchschnitt um die drei Monate an, was bedeutet, dass es sich um eine chronische Erkrankung handelt. Betroffene fühlen sich häufiger müde und leiden unter Schlafstörungen. Die Schmerzen bleiben an den meisten Tagen bestehen und lassen nur selten nach.
Die Krankheit kann auch auf verschiedene Organe Auswirkungen haben. Es kann zu Verdauungsproblemen kommen, darunter beispielsweise ein Reizdarm. Zusätzlich kann es zu einer Reizblase kommen, weshalb der Erkrankte häufiger Wasser lassen muss. Es können Herzprobleme und Atembeschwerden auftreten, die aber keine reine organische Ursache haben. Betroffene sind häufiger empfindlich gegenüber Licht, Lärm und Temperaturen. Die Gliedmaßen sind häufiger kälter als andere Körperbereiche.
Die Fibromyalgie hinterlässt oft auch psychische Beschwerden. Erkrankte leiden häufiger an Depressionen oder Angstzuständen. Viele fühlen sich außerdem unruhig oder antriebslos.
Wie stark sich die Symptome äußern, hängt davon ab, ob es sich um eine leichte oder schwere Form der Erkrankung handelt. Nimmt der Betroffene nur die Schmerzen und leichte Beschwerden wahr und kann mit diesen noch gut zurecht kommen, handelt es sich um eine leichte Form der Fibromyalgie. Schränken die Schmerzen und Beschwerden den Betroffenen jedoch so stark ein, dass er seinen Alltag kaum noch bewältigen kann, handelt es sich um eine schwere Form der Krankheit. Die Beschwerden können sich außerdem immer unterschiedlich äußern. Die Schmerzen und anderen Symptome können beispielsweise schwerwiegender werden, sobald der Betroffene starkem Stress ausgesetzt ist. Da die Symptome nicht immer eindeutig auf eine Fibromyalgie hindeuten und auch andere Krankheiten in Frage kommen könnten, sollte im Zweifelsfall immer ein Arzt aufgesucht werden.
Diagnose
Auch wenn die Symptome einer Fibromyalgie vielseitig sind und die Krankheit nicht immer eindeutig machen, so kann bei einer gründlichen Untersuchung eine genaue Diagnose gestellt werden. Übliche Untersuchungsmaßnahmen, wie etwa eine Blutuntersuchung oder das Begutachten von Röntgenaufnahmen, bieten in diesem Fall jedoch keine Ergebnisse. Auch eine körperliche Untersuchung des Patienten ist für einen Arzt kaum aufschlussreich. Denn obwohl der Patient unter Schmerzen leidet, sind die Gelenke oft in keinster Weise in ihrer Bewegung eingeschränkt oder zeigen Schwellungen und andere Auffälligkeiten. Die Schmerzen äußern sich jedoch in bestimmten Bereichen des Körpers, die der Arzt abtasten kann. Entstehen die Schmerzen bereits bei geringem Druck, kann der Arzt eine Fibromyalgie bereits vermuten. Außerdem gibt es gewisse Fragebögen für die Patienten, die den Verdacht auf eine Fibromyalgie erhärten können. Ein wichtiger Faktor für eine sichere Diagnose ist, dass der Arzt dem Patienten genau zuhört und ihn auch ernst nimmt. Zudem sollten zunächst andere Krankheiten oder Faktoren ausgeschlossen werden, wie beispielsweise Hormonstörungen.
Es wurde bereits beobachtet, dass die Fibromyalgie innerhalb einer Familie verhäuft vorkommt. Ob die Krankheit allerdings vererbt werden kann oder ob es sich um genetische Ursachen handelt, konnte bisher noch nicht nachgewiesen werden. Des Weiteren wurde festgestellt, das Erkrankte mit den Schmerzen und psychischen Belastungen anders umgehen als gesunde Menschen. Diese Signale werden im Gehirn anders verarbeitet als bei anderen "gesunden" Menschen. Auch hier wissen Forscher bisher nicht, warum dies so ist und ob es möglicherweise zu den Ursachen gehören könnte.
Behandlung
In den meisten Fällen ist der Wirkstoff von Schmerzmitteln und Medikamenten, die gegen Rheuma helfen sollen, bei Erkrankten vollkommen unwirksam. Auch viele Therapieansätze helfen in manchen Fällen nicht und die Beschwerden bleiben weiterhin bestehen. Oft wird eine Krankengymnastik empfohlen, wobei sich diese nach jedem Patienten individuell richten muss. Bei manchen Patienten kommt die Krankengymnastik überhaupt nicht in Frage. Grund dafür ist, dass diese Behandlung oft nur wenig oder gar nicht anschlägt und die Krankheit bei manchen Betroffenen sogar noch verschlimmern kann. In vielen Fällen ist daher eine Kombination aus mehreren Therapiemöglichkeiten angemessen. So kann beispielsweise eine Behandlung mithilfe einer psychosomatischen Therapie, einer speziellen Krankengymnastik und einer Schulung, wie mit dieser Krankheit umzugehen ist, am meisten für Erfolg sorgen. Des Weiteren kann zusätzlich eine regelmäßige Akupunktur helfen. Weitere Behandlungsmaßnahmen sind unter anderem eine Schmerztherapie mithilfe eines Lasers, eine Kälte- oder Wärmetherapie oder spezielle Massagen.
Eine erfolgsversprechende Therapie ist zudem das Herz-Kreislauf-Training. Hierbei können verschiedene Sportarten ausgeführt werden, die das Herz-Kreislauf-System des Patienten stärken. Welche Sportart für den Patienten geeignet ist, sollte vorher unbedingt mit einem Arzt oder Spezialisten abgeklärt werden.
Leidet der Patient außerdem unter psychischen Belastungen, kann eine Psychotherapie weiterhelfen. In der Therapie kann unter anderem gelernt werden mit Stress und Belastungen umzugehen. Zudem können einige Entspannungsübungen erlernt werden, die nicht nur die Psyche entspannen, sondern auch den Körper. Welche Therapie, oder auch eine Kombination aus verschiedenen Therapien, in Frage kommt, sollte immer mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, denn eine falsche Therapie könnte die Beschwerden verschlimmern oder keinerlei positiven Effekt haben.