Zwar ist es für die Familie und Freunde wichtig zu erfahren, wenn eine geliebte Person unter Depressionen leidet, jedoch sollten sie sich zunächst auf den Erkrankten einstellen und sich nicht selbst mit der Situation überfordern. Angehörige können den Betroffenen zwar in manchen Punkten unterstützen, jedoch ersetzen sie keinen Therapeuten. Dennoch ist es wichtig, dass sich die Angehörigen mit der Krankheit auseinander setzen, damit sie das Verhalten des Erkrankten nicht fehlinterpretieren. Oft bieten Therapeuten auch an, die Angehörigen mit in die Therapiestunden zu integrieren. Wichtig ist jedoch - Angehörige fühlen sich oft dazu verpflichtet, den Erkrankten irgendwie zu helfen und durchgehend verständnisvoll zu sein. Oft kann dies auf Dauer jedoch zu einer Überforderung und Belastung werden. Auch für Angehörige, die mit der Situation nicht zurecht kommen, gibt es Anlaufstellen und Unterstützung. Was in Frage kommt, kann mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Ursachen
Depressionen entstehen oft durch Kombinationen mehrerer Ursachen. Depressionen können sowohl physische, als auch psychische Auslöser haben. Oft treten diese Gründe wechselhaft auf und verstärken sich gegenseitig, wie in einer Art Teufelskreis.
Eine körperliche Ursache ist beispielsweise ein gestörter Hirnstoffwechsel, bei dem die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin im Ungleichgewicht sind. Diese Stoffe dienen dazu, um Eindrücke, übertragen durch unsere Sinne, zu verarbeiten. Bei einem gestörten Gleichgewicht, werden die Impulse innerhalb der Gehirnzellen nicht mehr richtig übertragen, was Auswirkungen auf die Gefühlslage und Gedanken des Menschen hat. Weitere Ursachen können verschiedene Krankheiten sein, darunter beispielsweise Krebs. Sie können Depressionen in verschiedenen Arten verursachen. Auch hier ist wieder zu beachten, dass physische und psychische Beschwerden im Zusammenhang stehen könnten.
In bestimmten Situationen kann ein Mensch extremer auf Stress reagieren als sonst. Oft ist die Anfälligkeit dafür veranlagt. Bei dauerhaftem Stress können neben Depressionen auch Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder Störungen des sexuellen Verlangens entstehen.
Bei vielen Betroffenen spielt vor allem aber auch die Lebenssituation eine wichtig Rolle. Häufig leiden Betroffene vor Entstehung einer Depression unter gewissen Lebensumständen, die sie zu sehr belasten. Aber auch Eigenschaften einer Person selbst, die belastend sein können, wie zum Beispiel ein zu starkes Verantwortungsbewusstsein oder Perfektionismus, können das Risiko für eine Depression stark erhöhen.
Symptome
Depressionen können sich unterschiedlich äußern. Die Ursachen und Beschwerden sind vielseitig, jedoch gibt es typische Anzeichen für eine Depression. Betroffene haben oft das Gefühl, Emotionen nicht mehr richtig oder kaum noch wahrzunehmen. Sie empfinden keine Freude mehr und fühlen sich kraft- und antriebslos. Dinge, die Betroffenen zuvor Freude bereitet haben, werden inzwischen als gleichgültig oder sogar lästig empfunden. Oft kommt es vor, dass Tätigkeiten, die zuvor einfach durchgeführt werden konnten, nun schwierig und anstrengend für depressive Menschen geworden sind. Menschen mit Depressionen fühlen sich oft "leer" und verlieren jegliche Hoffnung, bishin zu suizidalen Gedanken. Oft kommt noch eine Art Leistungsschwäche hinzu, wobei kaum noch Entscheidungen getroffen werden können und die Konzentration stark nachlässt. Depressive Menschen fühlen sich oft schon mit kleinen Dingen schnell überfordert. Weitere Symptome sind vor allem Minderwertigkeitsgefühle und Selbstzweifel. Oft haben Erkrankte kein Selbstbewusstsein mehr. Dies kann zu einem Verhaltensmuster führen, bei denen depressive Personen der Meinung sind, sie werden mit dieser Erkrankung für etwas bestraft, was sie falsch gemacht haben.
Diagnose
Auch wenn die Krankheit sehr bekannt und weit verbreitet ist, wird sie nicht bei jedem Erkrankten erkannt. Eine Diagnose ist schon allein deswegen schwer, weil sich jeder Krankheitsfall von dem anderen unterscheidet. In manchen Fällen kann sich die Krankheit auch nur über körperliche Beschwerden äußern, wie etwa durch Kopf- oder Rückenschmerzen. Dass sich dahinter Depressionen verbergen können, wird oft nicht bemerkt und so werden nur die körperlichen Beschwerden behandelt. Oft bleibt eine Depression auch unbemerkt, da sich viele Betroffene nicht überwinden können mit ihrem Arzt genau darüber zu sprechen. Betroffene schämen sich oft und haben das Gefühl, nicht über ihre Probleme reden zu dürfen. Ein Arzt sollte dennoch aufgesucht werden, vor allem dann, wenn das Gefühlstief mehrere Wochen anhält, ohne ersichtliche Gründe zu haben.
Findet ein Arztbesuch statt, so wird der Patient zunächst nach Beschwerden und der Vorgeschichte befragt. Für Ärzte gibt es eine Art Leitfaden für die Schwere der Erkrankung. Es gibt die leichte, mittelgradige und schwere Depression. Zudem wird noch festgestellt, ob es sich um eine bipolare Störung handelt. Hierbei wechseln sich positive und negative Stimmungen schlagartig ab. Des weiteren gibt es noch eine Form der anhaltenden, "chronischen", Depression.
Behandlung
Am wichtigsten ist es, die Therapie an die Betroffenen anzupassen, da sich jede Depression von der anderen unterscheidet. Außerdem muss der Betroffene dazu bereit sein eine Therapie zu beginnen, da die Chancen zur Besserung ansonsten zu gering sind. In der Regel sollte eine geeignete Psychotherapie verordnet werden. Häufig werden als Unterstützung Medikamente, in diesem Fall überwiegend Antidepressiva, verschrieben. Handelt es sich um eine leichte Depressionen, können bereits einfache Maßnahmen getroffen werden um den psychischen Zustand zu bessern. Dazu gehört unter anderem Sport und eine Entspannungstherapie. In den meisten Fällen sind bei jeder schwere der Depression Gespräche hilfreich. Wer keine Antidepressiva nehmen möchte, kann zunächst Medikamente auf pflanzlicher Basis ausprobieren. Dies sollte zunächst jedoch mit dem behandelnden Arzt oder Therapeuten abgeklärt werden.
Eine weitere Möglichkeit der Behandlung ist die stationäre Therapie. Diese wird häufig bei schwerwiegenden Fällen verordnet. In manchen Fällen wird auch eine Selbsthilfegruppe empfohlen.