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Chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Die chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung wird auch chronische Pankreatitis genannt. Die Bauchspeicheldrüse hat verschiedene Aufgaben im Körper. Sie bildet das Hormon Insulin und unterstützt somit den Blutzuckerspiegel. Zudem hat die Bauchspeicheldrüse eine wichtige Funktion zur Unterstützung der Verdauung, denn sie leitet verschiedene Enzyme, die für die Verdauung zuständig sind, in den Dünndarm. Kommt es zu einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung, bedeutet das, dass dieses Organ langfristig oder wiederholt entzündet ist. Durch die ständigen Entzündungen vernarbt das Gewebe der Bauchspeicheldrüse, weshalb die Funktion immer mehr beeinträchtigt wird.

Hält die Entzündung bereits länger an, kommt es irgendwann zu einer typischen Pankreasinsuffizienz. Dies bedeutet, dass die Bauchspeicheldrüse in ihrer Funktion stark eingeschränkt ist, da zu viele Schäden entstanden sind. Es gibt zwei Arten der Pankreasinsuffizienz, die exokrine und die endokrine Pankreasinsuffizienz. Handelt es sich um eine exokrine Pankreasinsuffizienz, ist die Funktion der Verdauung beschädigt. Die Bauchspeicheldrüse kann nicht mehr ausreichend Enzyme produzieren, die gewisse Stoffe, wie Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate aus der Nahrung herausfiltern. Am Häufigsten ist die Verdauung von Fetten stark gestört, was wiederum zu einem Vitaminmangel führen kann. Entsteht eine endokrine Pankreasinsuffizienz, ist die Bildung von Insulin und Glukagon gestört. Insulin und Glukagon regulieren den Blutzuckerspiegel, wobei Insulin für den Transport von Glukose zuständig ist und Glukagon für den Ausgleich des Zuckerspiegels im Blut.

Ursachen
Die Hauptursache einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung bei Erwachsenen ist ein zu hoher und regelmäßiger Alkoholkonsum. Ebenso risikoreich ist das langfristige Rauchen. Außerdem wird vermutet, dass die Veranlagung zu einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung auch erblich bedingt sein kann. Auch bei Kindern kann eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung entstehen. Hier ist die Ursache häufig eine genetische Veränderung der Gene. Dabei sind vor allem Mutationen der Enzyme entstanden, die für die Verdauung eine wichtige Rolle spielen.

Eine weitere Ursache, die jedoch eher selten auftritt, ist die angeborene Missbildung der Bauchspeicheldrüse, die für eine dauerhafte Entzündung des Organs sorgen kann. Auch wenn die Nebenschilddrüse eine Überfunktion hat und sich zu viel Kalzium im Blut anreichert, kann eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse begünstigt werden. Noch ein Auslöser für eine chronische Entzündung können bestimmte Stoffwechselstörungen sein.

Symptome
In vielen Fällen werden die Symptome durch diverse körperliche Probleme und Ursachen ausgelöst, die sich nicht eindeutig auf eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung zurückführen lassen. Häufig empfinden die Erkrankten allerdings einen unangenehmen Schmerz im Bereich des Oberbauchs. Die Schmerzen können über den ganzen Bauch und bis in den Rücken ausstrahlen. Die Bauchschmerzen können je nach Person anders ausfallen. Oft tauchen die Schmerzen im Bauch eher in Etappen auf, bei anderen Menschen bleiben die Schmerzen durchgehend bestehen. Verschlimmert sich die Entzündung, werden auch die Schmerzen im Bauch stetig schlimmer und unangenehmer.

Da sich die Funktion der Bauchspeicheldrüse im Verlauf der Krankheit stark verschlechtert, hat dies ebenfalls Folgen für den menschlichen Körper. Die Bauchspeicheldrüse produziert irgendwann nicht mehr genügend Enzyme für die Verdauung, was bedeutet, dass der Betroffene immer häufiger an einer verschlechterten Verdauung leidet. Dies äußert sich oft in wiederholten Durchfällen. Zudem entsteht ein sogenannter Fettstuhl oder auch Pankreasstuhl, da der Fettgehalt im Darm nicht mehr richtig verarbeitet werden kann. Betroffene leiden in diesem Krankheitsstadium zudem häufig an Blähungen und Krämpfen im Bauchbereich. Tauchen diese Symptome auf, kommt es in vielen Fällen vor, dass Betroffene deutlich und schnell an Körpergewicht verlieren. Ein weiteres Symptom ist dei Verengung der Gallenwege, was sich durch eine gelbliche Verfärbung der Haut äußert.

Da es bei einer langfristigen Entzündung der Bauchspeicheldrüse zu Schäden am Organ kommt, kann im Verlauf der Krankheit auch nicht mehr genügend Insulin produziert werden. Ekrankte haben dadurch ein stark erhöhtes Risiko an Diabetes mellitus zu erkranken.

Neben den eigentlichen Symptomen, kann es bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung im Verlauf der Krankheit zu Komplikationen kommen. Wie bereits erwähnt, kann es zu einer Verengung der Gallenwege kommen. Später entsteht dadurch eine Gelbsucht. Auch die Wege des Zwölffingerdarms können verengt sein. Grund dafür sind oft sogenannte Pseudozysten. Sie sind mit Flüssigkeit gefüllt und drücken früher oder später auf umherliegende Organe und Bereiche des Körpers. Es wird empfohlen sich die Pseudozysten ärztlich entfernen zu lassen. Personen, die an einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung erkrankt sind, haben ein erhöhtes Risiko auch an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken. Um bei Erkrankung weitere Komplikationen zu vermeiden, sollte auf Alkohol und das Rauchen vollkommen verzichtet werden. Sollte der Konsum von Tabak und Alkohl nicht beendet werden, riskiert eine reduzierte Lebensdauer.

Diagnose
Die Krankheit exakt nachzuweisen ist bisher noch nicht so einfach, denn die Beschwerden könnten auch auf viele andere Krankheiten hinweisen, vor allem die Schmerzen im Oberbauch. Eine gezielte Untersuchungsmethode, um eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung nachzuweisen, gibt es bislang nicht. Es gibt allerdings andere Methoden, die ein klares Ergebnis jedoch etwas hinauszögern können. Um erste Hinweise auf die Krankheit zu erzielen, kann der Arzt einen Pankreasfunktionstest durchführen. Dabei wird eine Stuhlprobe des Patienten auf Elastase untersucht. Kommt dieses Enzym nur noch gering vor, ist das ein erstes Zeichen für eine gestörte Funktion der Bauchspeicheldrüse. Des Weiteren kann die Bauchspeicheldrüse des Patienten mithilfe eines Ultraschalls untersucht werden und über mögliche Veränderungen Aufschluss geben. Deuten die bisherigen Untersuchungen nicht auf eine eindeutige Diagnose hin, können verschiedene bildgebende Verfahren angewandt werden.

Behandlung
Oft werden zunächst die heftigen Bauchschmerzen mithilfe von Schmerzmitteln behandelt. Für eine gute Behandlung ist vor allem der Verzicht auf das Rauchen und Alkohol wichtig. Produziert die Bauchspeicheldrüse bereits zu wenig Enzyme, können diese mit speziellen Präparaten eingenommen werden. Auf diesem Weg soll die Verdauung wieder verbessert werden. Leidet der Patient bereits an Diabetes, muss auch diese Krankheit dringend behandelt werden. Oft werden in diesem Fall Insulinspritzen eingesetzt.

In ernsten Fällen, das heißt wenn die Schmerzen zu stark sind oder sich die Beschwerden zu sehr häufen, muss während einer Operation der erkrankte Teil der Bauchspeicheldrüse entfernt werden.

Häufig müssen die Enzyme in Form von Präparaten langfristig eingenommen werden. Zusätzlich sollten Patienten ihre Ernährung dementsprechend anpassen, da ihnen häufig Vitamine und andere wichtige Nährstoffe fehlen. Wenn nötig, können auch Nahrungsergänzungsmittel verabreicht werden. Dies sollte zunächst aber unbedingt mit dem Arzt abgeklärt werden. Es kann zudem vorkommen, dass Patienten allein nicht in der Lage sind den Alkohol- und Tabakkonsum einzustellen. In diesem Fall kann der behandelnde Arzt fachlich beraten und eine passende Therapie empfehlen.


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