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Analfissur

Ursachen Symptome Diagnose Behandlung

Allgemeines
Bei einer Analfissur, auch Afterriss genannt, kommt es zu einer Verletzung der Schleimhäute im Analkanal, der sich im äußersten Abschnitt des Enddarms und dem After befindet. In der Regel handelt es sich bei der Analfissur um keine schwerwiegende Krankheit und verläuft meist ohne Komplikationen. Jedoch kann ein Riss am After starke Schmerzen verursachen. Diese Schmerzen machen sich vor allem während des Stuhlgangs bemerkbar. Insgesamt kann ein Riss am After gut behandelt werden, jedoch kann es zu Komplikationen kommen, wenn sich dieser Riss entzündet und unbehandelt bleibt. Es gibt zwei Formen einer Analfissur, die akute Analfissur, die nur über einen kurzen Zeitaum auftritt und die chronische Analfissur, die dauerhaft und wiederholt entsteht. Eine Analfissur kann sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern auftreten. Um Analfissuren vorzubeugen, sollte auf eine ballaststoffreiche Ernährung und auf eine ausreichende Zufuhr an Flüssigkeit geachtet werden. Zudem sollten bei dem Analverkehr immer Gleitmittel verwendet werden.

Ursachen
Zwei häufige Ursachen für die Entstehung einer Analfissur sind ein zu harter Stuhl, der oft durch eine ballaststoffarme Ernährung verursacht wird, und das zu feste oder zu lange Pressen während des Stuhlgangs. Allgemein können Risse im Analkanal dann entstehen, wenn dieser Bereich zu stark gedehnt und zu stark belastet wird. Daher kann es auch bei gewissen Praktiken während des Geschlechtsverkehrs, wie das Einführen von Gegenständen, zu Verletzungen im Analkanal kommen. Eine weitere Ursache für eine Analfissur ist eine chronische Verstopfung. Da der Betroffene hierbei dauerhaft Probleme während des Stuhlgangs hat und es somit häufiger zum zu starken Pressen und zu einem harten Stuhl kommt, entstehen Risse im After regelmäßiger. Durch die ständigen Verletzungen leidet die erkrankte Person auch unter anhaltenden starken Schmerzen, wodurch häufig der Stuhlgang vermieden wird, was wiederum die Verstopfung fördert. Die Schmerzen sorgen zusätzlich auch dafür, dass sich die Schließmuskeln verspannen. Da sich der Afterriss meist im Analkanal befindet, kommt es schnell zu Entzündungen, die durch Erreger im Darm verursacht werden und eine Wundheilung einschränken und verlangsamen. Die Analfissur kann außerdem die Folge anderer Krankheiten sein, darunter Morbus Crohn, Tuberkulose oder Syphilis.

Symptome
Eine Analfissur löst oft starke Schmerzen aus. Diese machen sich vor allem bei dem Stuhlgang bemerkbar. Auch noch nach dem Stuhlgang können die Schmerzen über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben. Neben den Schmerzen kann auch ein starker Juckreiz am After entstehen. Je nach Ausmaß der Verletzung am After, kann aus der Wunde auch Wundwasser oder Blut austreten, was dann oft anhand des Klopapiers während des Stuhlgangs sichtbar wird. Ein weiteres Symptom bei einer Analfissur sind Verstopfungen, die oft verursacht werden, wenn Betroffene wegen den auftretenden Schmerzen den Stuhlgang vermeiden. Bei erkrankten Personen, die unter einer chronischen Analfissur leiden, kommt es zu einer Verdickung der Haut und der Schleimhäute im Bereich des Afters. Ohne Behandlung können Komplikationen entstehen. Da es sich um eine offene Wunde handelt, können bei einer Analfissur Entzündungen entstehen, die unbehandelt chronisch werden können. Im Verlauf können sich dann sogenannte Analfisteln bilden, die den Schließmuskel angreifen und befallen. Des weiteren kann sich ein Analabszess in Form einer eitrigen Blase bilden. Ein Analabszess kann ohne Behandlung zu Fieber, starken Schmerzen und Schüttelfrost führen. Treten diese Beschwerden auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, da ein operativer Eingriff notwendig wird.

Diagnose
Eine Analfissur kann von einem Allgemeinmediziner oder von einem Spezialisten, in diesem Fall ein Proktologe, diagnostiziert werden. Sollte der Verdacht einer Analfissur bestehen, sollte bei zu starken und unangenehmen Beschwerden ein Arzt aufgesucht werden. Hierbei spielt jedoch die Scham häufig eine große Rolle, denn Verletzungen im Analkanal werden nur ungern zugegeben. In vielen Fällen kommt es vor, dass sich Betroffene zunächst mithilfe von Salben oder Cremes selbst behandeln wollen. Um eine Analfissur nachzuweisen, wird der Patient körperlich untersucht. Hierbei wird der äußere Bereich des Afters begutachtet. Durch die typischen Auffälligkeiten kann bereits danach eine Diagnose gestellt werden. Ggf wird der innere Analbereich sowie die Schleimhäute des Enddarms abgetastet. Da dies für den Patienten bei einer Analfissur oftmals sehr schmerzhaft ist, findet diese Untersuchungsmethode mithilfe einer örtlichen Betäubung statt. In manchen Fällen muss für eine vollständige Diagnose zudem noch eine Darmspiegelung erfolgen, was in der Regel unter einer Narkose stattfindet. Bleibt die Analfissur unter mehreren Wochen bestehen oder zeigt andere Auffälligkeiten, nimmt der Arzt meist eine Gewebeprobe um diese zu untersuchen.

Behandlung
Um die Schmerzen zu lindern und die Wundheilung zu fördern, sollte die Therapie bei einer Analfissur konsequent und über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Es gibt verschiedene Mittel für eine erfolgreiche Behandlung, darunter verschiedene Salben und Cremes. Um die Schmerzen zu lindern werden häufig spezielle Salben oder Zäpfchen verschrieben, die in der Regel auch die Schwellungen des verletzten Bereiches abklingen lassen. Zudem können andere Salben verschrieben werden, die für eine Entspannung der Schließmuskeln sorgen. Sind die Schmerzen zu stark und schränken den Patienten im alltäglichen Leben zu sehr ein, können zusätzliche schmerzstillende Medikamente verschrieben werden, meist in Tabletten- oder Tropfenform. Eine weitere Methode den Schmerz zu beseitigen, ist die örtliche Betäubung. Um Verstopfungen vorzubeugen oder zu behandeln, können warme Sitzbäder helfen. Um weitere Analfissuren zu verhindern, sollte zudem auf eine ballaststoffreiche Ernährung geachtet werden. Zusätzlich sollten Patienten ausreichend Wasser zu sich nehmen. Patienten neigen zudem dazu, bei Verstopfungen Abführmittel einzunehmen. Dies sollte jedoch immer mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden, da der Stuhl durch das Abführmittel sehr dünn wird und die Schleimhäute im Darm somit noch stärker reizen und beschädigen kann.

Leidet der Patient an chronischen Analfissuren, ist oft eine Operation notwendig sofern die Schmerzen und Verletzungen über einen Zeitraum von mehreren Wochen anhalten. Denn hierbei kann der Riss im Analkanal oft nicht mehr von allein abheilen, weshalb andere Behandlungsmethoden eingesetzt werden müssen. Während einer Operation, wird das vernarbte Gewebe um den Afterriss entfernt. Der Schließmuskel wird, anders als bei älteren Methoden, nicht verletzt. Nach dem operativen Eingriff ist eine nachhaltige Behandlung notwendig und es kommen wieder die bereits genannten Behandlungsmethoden zum Einsatz. Während die Analfissur abheilt, sollte der verletzte Bereich geschont werden. Neben den Sitzbädern und Salben, sollte nach dem Stuhlgang kein Klopapier zum Abwischen benutzt werden. Schonender ist hierbei das Ausspülen des Analkanals mit Wasser. Bei einer erfolgreichen Behandlung, bleiben in der Regel keine Folgeschäden zurück und die Analfissur verschwindet vollständig.


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